Bahnunglück in New York:Lokführer versuchte zu bremsen

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Entgleister Zug in New York. (Foto: dpa)

Jahrzehnte läuft alles glatt in der Kurve nahe des Harlem River, dann entgleist der zweite Zug innerhalb eines Jahres. Eine Untersuchung soll nun klären, wie es zu dem jüngsten Unglück mit vier Toten und mehr als 60 Verletzten kommen konnte. Der Lokführer beteuert, er habe versucht zu bremsen - die Bahn sei jedoch nicht langsamer geworden.

Vier Tote und 67 Verletzte - das ist die traurige Bilanz des Zugunglücks, das sich am Sonntagmorgen in der New Yorker Bronx ereignet hat. Es ist nicht der erste Unfall in dieser Kurve unweit des Harlem River. Bereits im Juli war dort ein Güterzug aus den Schienen gesprungen und hatte die Gleise auf einer Strecke von etwa 450 Metern beschädigt, berichtet der US-Nachrichtensender CNN.

Eine genaue Überprüfung der Unfallstelle soll nun Erkenntnisse darüber bringen, wie es zu dem Unglück am Sonntag kommen konnte. "Die Kurve gibt es seit vielen, vielen Jahren, an 365 Tagen im Jahr fahren dort Züge. Wir hatten immer die gleichen Gegebenheiten und es hat nie Unfälle gegeben. Es muss also einen anderen Einflussfaktor geben und diesen wollen wir durch die technische Untersuchung herausfinden", zitiert CNN den New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo.

Außerdem will die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB prüfen, ob die Aussage des Zugführers der Wahrheit entspricht. Der Mann, der bei dem Unfall leicht verletzt wurde, teilte den Ermittlern bei seiner Befragung am Sonntag mit, er habe versucht, zu bremsen. Der Zug sei aber nicht langsamer geworden. Mehrere Passagiere sagten in US-Medien, der Zug sei zum Zeitpunkt des Unglücks viel schneller als üblich gefahren.

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Der Unfall hatte sich in einer Kurve unmittelbar vor der Einfahrt in einen Bahnhof ereignet. Alle sieben Waggons entgleisten, einige von ihnen kippten um und stürzten eine Böschung hinunter. Der Triebwagen kam erst wenige Meter vor einem Flussufer zum Stehen. Taucher suchten das eiskalte Wasser von Hudson und Harlem River ab, die an dieser Stelle aufeinandertreffen. Sie konnten schnell Entwarnung geben.

Der Zug hatte den Ort Poughkeepsie im Norden des Bundesstaats New York am frühen Montagmorgen verlassen und war mit etwa 150 Passagieren an Bord auf dem Weg zum Bahnhof Grand Central in Manhattan. Die Insassen erlitten unter anderem Knochenbrüche sowie Verletzungen an der Wirbelsäule und am Kopf. Einige von ihnen wurden eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr freigeschnitten werden. Die Zugstrecke wurde auf unbestimmte Zeit gesperrt, wie die New Yorker Verkehrsbehörde MTA mitteilte.

Das Weiße Haus ließ mitteilen, Präsident Barack Obamas Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen. Am Sonntag endeten in den USA die Thanksgiving-Ferien. Anlässlich des Erntedankfests gehen die US-Amerikaner traditionell auf Reisen und besuchen ihre Familien.

© Süddeutsche.de/AFP/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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