Angebliche Straftat:Texaner täuscht Entführung vor - und geht feiern

Seine Frau dachte, er sei gekidnappt worden. Die Polizei suchte per Helikopter nach ihm. Doch in Wahrheit genoss ein Texaner nur das Leben. Er hatte seine eigene Entführung vorgetäuscht.

Lupe Treviño hat gleich gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Der Polizeisheriff aus dem US-Bundesstaat Texas fand es ziemlich merkwürdig, dass in der vergangenen Woche in seinem Revier ausgerechnet ein Mann entführt wurde, der weder besondere Reichtümer angehäuft hat, noch ein Krimineller ist. Doch weil es sein Job ist, tat Trevino, was er tun musste: Er löste eine Fahndung aus.

Doch die blieb ohne Erfolg. Der gesuchte Texaner, der am Dienstagabend zu Hause in Gegenwart seiner Frau von zwei maskierten Männern gekidnappt worden war, war spurlos verschwunden. Nicht mal zwölf Mann, ein Helikopter und eine stundenlange Suche halfen, den 34-Jährigen aufzuspüren. Das gelang erst zwei Tage später, als der Gesuchte wieder zu Hause bei seiner Frau auftauchte. Körperlich unversehrt erzählte er seine Geschichte: Die Kidnapper hätten ihn laufen lassen. Kein Lösegeld, nichts. Einfach so.

Zum Polizeiverhör musste der Mann dennoch - und dabei kam mehreren US- Medien zufolge die wahre Version der Geschichte ans Licht. Der Mann hatte die Entführung nur vorgetäuscht. Tatsächlich hatte er sich eine Auszeit mit ein paar Freunden genommen und war Feiern gegangen.

Nun wird sich der Mann vor Gericht für seine Täuschung vor Gericht verantworten müssen. "Er wird nun im Gefängnis feiern", sagte Polizeisheriff Treviño. Und ergänzte: "Das ist irgendwie lustig, aber auch sehr ernst."

Doch unabhängig von dem Ärger mit der Justiz, werde den Mann auch zu Hause jede Menge Ärger erwarten, vermutet Treviño. "Das war alles so dumm", sagte der Sheriff.

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