Algerien:77 Tote bei Flugzeugabsturz, offenbar ein Überlebender

Die Opfer waren vor allem Soldaten und ihre Angehörigen: Im Nordosten von Algerien ist eine Militärmaschine abgestürzt. 77 Personen sind nach offiziellen Angeben ums Leben gekommen. Doch es gibt wohl einen Überlebenden.

In Algerien sind beim Absturz eines Militärflugzeugs nach offiziellen Angaben des Verteidigungsministeriums 77 Personen um Leben gekommen. Zunächst hieß es, dass alle 103 Insassen den Absturz nicht überlebt hätten. Wenig später zitierten Staatsmedien jedoch einen Armeesprecher mit den Worten, dass "ein Überlebender gefunden wurde und die Suche weitergeht".

Ob die gerettete Person zu den Passagieren oder zum Team der insgesamt vierköpfigen Besatzung gehört, ist noch unklar. Nach Informationen des Fernsehsenders al-Dschasira wurde der Überlebende in ein Krankenhaus in der Stadt Constantine gebracht.

Das Flugzeug vom Typ C-130 Hercules des US-amerikanischen Herstellers Lockheed mit vier Turbo-Propeller-Triebwerken sollte nach Angaben der Zeitung al-Watan 99 Militärs und Angehörige in die Stadt Constantine transportieren. Die Maschine war in der Oasenstadt Tamanrasset im Süden gestartet.

Schlechtes Wetter als mögliche Unglücksursache

Als mögliche Ursache wurde schlechtes Wetter mit Sturmböen und Schnee genannt. Für die Rettungsarbeiten sind zahlreiche zivile und militärische Kräfte in die Region aufgebrochen, die etwa 400 Kilometer östlich von Algier liegt.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sprach den Hinterbliebenen in einem Kondolenzschreiben an seinen algerischen Amtskollegen Ramtane Lamamra sein Beileid aus.

Das Unglück weckt Erinnerungen an einen anderen Flugzeugabsturz mit mehreren Parallelen: Der bis dato letzte schwere Flugzeugabsturz in Algerien hatte sich im März 2003 ebenfalls in der Garnisonsstadt Tamanrasset ereignet. Auch bei dem damaligen Unglück einer Air-Algerie-Maschine waren 103 Menschen an Bord, von denen nur einer überlebte. Lediglich ein junger Algerier entging knapp und schwer verletzt dem Tod.

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