Schießerei bei Aachen:Schütze soll zwei weitere Menschen getötet haben

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Ein Mann hat in der Nähe von Aachen eine Tragödie angerichtet: Erst soll er seine Ehefrau erschossen haben, dann feuerte er auf Anwohner. Möglicherweise hatte er am Vorabend bereits seine Schwägerin und deren Ehemann getötet.

Ein 63 Jahre alter Mann soll in Langerwehe bei Düren seine Frau erschossen und dann seine Nachbarn lebensgefährlich verletzt haben. Wie jetzt ans Licht kam, hat er zuvor möglicherweise zwei weitere Menschen getötet, darunter seine Schwägerin. Nachbarn fanden sie gemeinsam mit ihrem Ehemann erschossen in ihrem Haus in Kerpen-Blatzheim.

Noch bevor die Polizei den mutmaßlichen Täter festnehmen konnte, habe er die Waffe in seinem Auto sitzend auf sich selbst gerichtet, berichtete der Aachener Oberstaatsanwalt Robert Deller. Der Mann liege im Koma. Ob er aus diesem Zustand jemals herauskomme, sei fraglich. Das Motiv der Tat sei unklar.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der 63-Jährige Täter zuerst nach Kerpen gefahren ist und die Schwester seiner Frau und deren Mann mit einem Kleinkalibergewehr erschossen hat. Dann sei er wohl nach Langerwehe-Merode zurückgefahren und habe seine 64-jährige Ehefrau erschossen.

Danach, am frühen Donnerstagmorgen um 3.10 Uhr, habe er mit einem schweren Gegenstand gegen die Haustür des nächsten Opfers in einem Ortsteil von Langerwehe geschlagen und geklingelt. Als die 54-jährige Bewohnerin die Tür öffnete, habe er sofort auf die Frau geschossen. Sie erlitt einen Streifschuss am Hals. Bei der Polizei ging Alarm ein.

Nur zehn Minuten später habe der Mann an der nächsten Tür geklingelt und einem 61-jährigen Mann in die Schulter geschossen. Um 3.40 Uhr klingelte er in einem Nachbarort einen 58-Jährigen aus dem Schlaf und verletzte auch ihn. Das Opfer erlitt einen Hals-Kiefer-Durchschuss. Die drei Menschen seien schwer verletzt worden, um Haaresbreite hätten sie auch tot sein können, sagte der Oberstaatsanwalt.

"Wir konnten bisher keinen Zusammenhang zwischen den Opfern feststellen, die die Taten erklären", sagte Deller. Es sei ein glücklicher Umstand, dass die Verletzten überlebt hätten. Der Zustand des 63-jährigen mutmaßlichen Täters sei kritisch, so Deller. Eine Mordkommission untersucht den Fall.

© Süddeutsche.de/dpa/rela/soli/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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