Zwischenbericht im Stadtrat:Sanierung verzögert sich

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Das städtische Klinikum Bogenhausen: Nach derzeitigem Stand sind 315 Millionen Euro für die Erweiterung des 80er-Jahre-Baus eingeplant. (Foto: Stephan Rumpf)

Klinikneubau in Bogenhausen dauert drei Jahre länger als geplant.

Von Dominik Hutter

Der Umzug diverser Abteilungen des Schwabinger Krankenhauses nach Bogenhausen droht sich um drei Jahre zu verzögern. Weil der geplante Neubau an der Englschalkinger Straße so komplex ist, und sich die Abstimmung mit den Förderbehörden hinzieht, rechnet Klinik-Chef Axel Fischer damit, erst im Sommer 2022 in die neuen Räume einziehen zu können. Eigentlich war die Fertigstellung für Sommer 2019 geplant.

Wann dann auch die Sanierung der bestehenden Trakte des Klinikums Bogenhausen abgeschlossen ist, wagt das Kommunalunternehmen gar nicht zu prognostizieren - erst müsse geklärt werden, welche staatlichen Zuschüsse überhaupt realistisch sind. In dem vor einem Jahr beschlossenen Sanierungsumsetzungskonzept ist noch von einer Inbetriebnahme des runderneuerten Komplexes im Februar 2024 die Rede gewesen. Klar ist, dass wegen der Verzögerungen beim Neubau auch der Start für die Sanierung in Bogenhausen erst drei Jahre später erfolgt.

Der neue Zeitplan könnte den Gesundungsprozess des wirtschaftlich angeschlagenen Klinikums verlangsamen - die Neuorganisation ist ein wesentlicher Bestandteil der Bemühungen, endlich wieder aus den roten Zahlen herauszukommen. Kämmerer Ernst Wolowicz hält denn auch die von Fischer prognostizierte Verzögerung für "nicht akzeptabel". So steht es in einem Bericht für den Finanzausschuss des Stadtrats am kommenden Dienstag. Die Terminplanung müsse optimiert werden. Wolowicz erwartet, dass alle Register gezogen werden, um den Neubau in Bogenhausen so früh wie möglich fertigzustellen. Es sei Ziel und Aufgabe der Projektleitung und Projektsteuerung, Terminverzögerungen und Mehrkosten zu vermeiden und notfalls gegenzusteuern.

Das Klinikum schließt ausdrücklich auch Mehrkosten nicht aus. Bislang sind für die Erweiterung des aus den Achtzigerjahren stammenden Krankenhauses 315 Millionen Euro kalkuliert. Allerdings ist die Kostenschätzung noch etwas grob, Ende 2016 sollen belastbarere Zahlen vorliegen.

In dem Neubau in Bogenhausen, der den bestehenden Komplex nach Osten erweitert, sollen Operationssäle und der Intensivbereich unterkommen. Damit wird Platz im Altbau frei, in den dann erste Stationen aus Schwabing einziehen können. Die komplette Kapazität des "neuen" Klinikums Bogenhausen steht allerdings erst zur Verfügung, wenn auch die Sanierung der bestehenden Gebäude abgeschlossen ist. Denn bis dahin werden Interimsquartiere für die von den Bauarbeiten betroffenen Stationen benötigt.

Später als geplant werden wohl auch der Neubau in Harlaching, die Kinderklinik in Schwabing sowie das Zentrallabor in Neuperlach fertig. Anders als in Bogenhausen geht es dabei jedoch nur um wenige Monate. Harlaching soll statt der 2014 geschätzten 174 Millionen Euro nun 255 Millionen kosten.

© SZ vom 18.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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