Zügige Verhandlungen:Einigkeit statt Eiszeit

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Typen der Playoffs: Bambergs Daniel Theis (am Ball) sichert sich einen Rebound gegen den FC Bayern. (Foto: Andreas Gebert/dpa)

Pläne für Multifunktionshalle im Olympiapark werden konkreter

Von Ralf Tögel

Die Verhandlungen für die geplante Multifunktionshalle im Olympiapark München schreiten offenbar zügig voran. Wie Christine Strobl (SPD), Dritte Bürgermeisterin und damit zuständig für den Sport in der Landeshauptstadt, in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung erklärte, gab es kürzlich ein Gespräch der drei beteiligten Parteien. Dabei hätte sie beim österreichische Getränkekonzern und Bauherrn Red Bull sowie dem FC Bayern München, der seine Basketballer in der neuen 10 000 Zuschauer fassenden Arena einmieten will, große Übereinstimmung festgestellt. Auch beim bisher offenen Punkt Namensrechte würde offenbar Konsens bestehen, sagte die Sportbürgermeisterin. In welche Richtung das Ganze gehe, darüber wollte Strobl aber nichts mitteilen.

Zwischenzeitlich war das Projekt, für das 100 Millionen Euro veranschlagt sind, ins Stocken geraten, doch seit FCB-Präsident Uli Hoeneß wieder die Verhandlungen für den Münchner Großklub führt, ist Schwung in die Neubaupläne gekommen. Momentan prüfe die Stadt die neu vorgelegten Mietkonditionen der Österreicher, die sich mit einem zusätzlichen Mieter FC Bayern natürlich freundlicher gestalten. Das war Strobls Wunsch, München will Eiszeiten für Vereine, den Publikumslauf und die Shorttracker in der Arena reservieren. Auch dass die FCB-Basketballer den Audi Dome weiterhin beanspruchen und diesen laut Strobl auch sanieren und damit von 6700 auf 7600 Zuschauer vergrößern werden, ist für die Stadt natürlich eine gute Nachricht. Wenn die Details geklärt sind, wartet der Planungsausschuss der Stadt, es wird einen Architektenwettbewerb geben - in drei Jahren schon könnte die Arena dann stehen, hofft die Bürgermeisterin.

Die Bauzeit selbst sei nicht das Problem, der FC Bayern stampft bekanntlich gerade in Fröttmaning sein Nachwuchsleistungszentrum in weniger als zwei Jahren aus dem Boden. Grundsteinlegung für dieses Projekt war im Oktober 2015, im Sommer wird es in Betrieb genommen. Die Mühlen der notwendigen Planungs- und Bauverfahren mahlen allerdings langsam. Die Aussicht, dass die Vorrunde der Handball-Weltmeisterschaft, für die sich die Stadt demnächst bewerben will, in der neuen Halle stattfinden könnten, verweist Strobl ins Reich der Wunschträume. München geht daher mit der Olympiahalle in das Bewerbungsverfahren, nach Ansicht der Bürgermeisterin ein ebenfalls wunderbares Bauwerk.

Für eine neue Sporthalle südwestlich des Olympiastadions hat der Salzburger Getränkehersteller Red Bull bereits seit Jahren konkrete Pläne. Fast ebenso lange gibt es die Idee, in die Halle die Bayern-Basketballer und die Stadt München als Mieter aufzunehmen. Die Stadt könnte es sich durch eine neue Funktionshalle sparen, das alte Eislaufstadion an der Nordostecke des Parks für rund 30 Millionen Euro zu sanieren. Bereits im Dezember 2014 machte der Stadtrat deshalb den Weg und den Platz für das Projekt frei: Das städtische Areal soll in Erbpacht vergeben werden, bei einer europaweiten Ausschreibung bewarb sich allein Red Bull, 2015 wurde das alte Olympiaradstadion abgerissen. Doch dann hakte es - bis nun Uli Hoeneß wieder antreibt.

© SZ vom 27.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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