Von Wolfratshausen nach Geretsried:S-7-Verlängerung im Kreistag bestätigt

Nur zwei Stimmen gegen das größte Nahverkehrsprojekt in der Region

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz-Wolfratshausen

Jetzt sind die Beschlüsse zur Verlängerung der S 7 nach Geretsried praktisch nur noch Formalitäten: Der Kreistag hat mit großer Mehrheit beschlossen, sich an den Kosten für den Bahntunnel an der Sauerlacher Straße in Wolfratshausen zu beteiligen. Der Kreisausschusses hatte bereits vor zwei Wochen zugestimmt. Allein Stefan Fadinger (CSU), Bürgermeister von Gaißach, und Robert Mayr (Bayernpartei) als betroffener Landwirt votierten im Kreistag dagegen. Nächster Halt: Geretsried.

Fadinger betonte, auch er halte die S-7-Verlängerung für wichtig. Aber die Kostenaufteilung sehe er äußerst kritisch. Dass der Landkreis pauschal 70 Prozent übernehmen wolle, ohne zu wissen, wie viel er tatsächlich werde zahlen müssen, könne nicht angehen. Der CSU-Kreisrat wünschte sich zumindest eine Deckelung der Kosten und verwies darauf, dass es sich bei der Beteiligung des Kreises um eine freiwillige Leistung handle. Diese seien in anderen Fällen von den Kreisräten stets kritisch hinterfragt und oft abgelehnt worden, obschon es sich nur um ein paar Tausend Euro gehandelt habe. Jetzt spreche man nach einer "alten Schätzung" von elf Millionen. Das Ganze sei ein Freischein. Er hoffe, Mitstreiter im Gremium zu finden, um den Landkreis-Anteil zu reduzieren, sagte Fadinger.

Ihm anschließen wollte sich keiner. Der Einzige, der sich wirklich gegen den S-Bahn-Ausbau aussprach, tat dies nicht aus Kostengründen. Kreisrat Robert Mayr sagte: "Alle Bauern sind total gegen die S-Bahn-Verlängerung, weil an die 50 bis 60 Hektar kostbares Land kaputt gemacht werden."

© SZ vom 23.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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