Volker Stich mag nicht mehr:Bezirksvorsitzender verlässt die AfD

Von Matthias Köpf, Eurasburg/München

Der Eurasburger Volker Stich ist als oberbayerischer Bezirksvorsitzender der "Alternative für Deutschland" (AfD) zurückgetreten und hat der Partei den Rücken gekehrt. Er werde sich aber weiter im "Weckruf 2015" engagieren, der liberal-konservativen Plattform des ebenfalls ausgetretenen AfD-Gründers Bernd Lucke. Dies teilt Stich in seinem Kündigungsschreiben an die Parteizentrale mit. Wie Stich wenden sich nach dem Bundesparteitag vom 4. und 5. Juli in Essen zahlreiche Mitglieder von der AfD ab. Der Kreisverband Oberbayern Süd für Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach habe seither rund ein Fünftel seiner zuvor 75 Mitglieder verloren, sagt der Kreisvorsitzende Mario Buchner aus Königsdorf.

Buchner selbst will in dieser "heißen und harten Phase" in der AfD bleiben. Er halte sich an die 2013 beschlossenen Grundsätze der Partei, sagt Buchner. Dies habe auch der neue Bundesvorstand um Frauke Petry bekräftigt. Dagegen will der bisherige Bezirksvorsitzende Stich den Rechtsruck der Partei nicht mitmachen. "Die neu ausgerufenen Parteiziele entsprechen nicht meinen politischen und gesellschaftlichen Werten", schreibt er. "Eine dumpf nationale Protestpartei ist weder persönlich noch gesellschaftlich mein Anspruch", heißt es weiter. Der Bezirksverband Oberbayern gehört zu den mitgliederstärksten der Partei. Im Landkreis brachte es die AfD bei der Europawahl 2014 auf 10,47 Prozent.

© SZ vom 14.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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