Reden wir über:Gute Geschäfte auf kurzen Wegen

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Vorstandschef Helmuth Lutz spricht über die lokale Raiffeisenbank. (Foto: Manfred Neubauer)

Vorstandschef Helmuth Lutz über die lokale Raiffeisenbank

interview Von Benjamin Engel

Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung: Nach diesen Grundsätzen wirtschaftet die Raiffeisenbank Beuerberg-Eurasburg bereits seit 121 Jahren. In der Generalversammlung zum Jubiläum im Vorjahr konnte die Genossenschaftsbank nur Zuwächse vermelden. Zur diesjährigen Generalversammlung lädt Vorstandsvorsitzender Helmuth Lutz (Foto: Manfred Neubauer) die Mitglieder ein.

SZ: Herr Lutz im Vorjahr konnte sich die Raiffeisenbank über wachsende Geschäfte freuen. Folgt nach dem Jubiläum der Katzenjammer?

Helmuth Lutz: 2014 ist noch besser gelaufen als 2013. Es war ein hervorragendes Jahr, ein Rekordergebnis. Die Bilanzsumme ist um 19,6 Prozent auf fast 196 Millionen Euro gestiegen. Die Kundenkredite haben um 20,4 Millionen Euro und damit 11,2 Prozent zugenommen. Die Kundeneinlagen sind um 19,6 Prozent auf 138 Millionen Euro gestiegen.

Sie sind also rundum zufrieden?

2015 hatten wir leichte Rückgänge. Das liegt vor allem daran, dass Firmen ihre Einlagen abgezogen haben, die sie für Investitionen brauchen. Wegen der niedrigen Zinsen - im Moment liegen unsere Kreditzinsen bei 1,9 Prozent im Zehnjahresbereich - geht die Zinsspanne zurück. Der Überschuss wird jedes Jahr geringer. Ich will aber nicht jammern.

Die niedrigen Zinsen sind andererseits gut für die Kunden. Für das Sparkonto gibt es allerdings kaum noch Zinserträge. Würden Sie Ihren Kunden raten, ihr Geld lieber zu investieren, zum Beispiel in Immobilien?

Das ist eine schwierige Frage. Letztlich muss das jeder individuell lösen. Es ist aber nicht sinnvoll, Objekte zu kaufen, bloß damit man sein Geld los ist. In unserer Region sind die Immobilienpreise ohnehin sehr hoch, ich würde sagen, teilweise schon überzogen.

Spüren Sie das im Geschäft?

Im Gegenteil. Das Wachstum ist 2014 vor allem entstanden, weil die Raiffeisenbank Beuerberg-Eurasburg sehr viele Immobilien finanziert hat. Unser Kreditgeschäft ist um 36,5 Millionen Euro gestiegen. Das sind 12,3 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr. Die Kreditnachfrage hat sich gewaltig gesteigert. Dabei ging es fast ausschließlich um Immobilien, meist für Wohnraum, den die Kunden selbst nutzen wollen.

Wie erklären Sie sich den Zuwachs?

Wir haben uns auf die Immobilienfinanzierung spezialisiert. Deshalb können wir unsere Kunden professionell beraten. Weil wir eine kleine Bank sind, können wir schnell entscheiden. Die Verfahrenswege sind kurz.

Steckt dahinter womöglich auch das Erfolgsrezept der Raiffeisenbank Beuerberg-Eurasburg?

Es ist sicherlich ein Wettbewerbsvorteil, dass wir als kleines Institut sehr schnell entscheiden können. Außerdem haben wir einen engen Kontakt zum Kunden. Deshalb wollen wir auch nicht fusionieren.

Und Ihr Blick in die Zukunft?

Ich sehe positiv in die Zukunft. Wir sind ein Finanzdienstleister mit Bankgeschäft. Wir beraten die Kunden von der Geldanlage bis zum Wertpapiergeschäft. Wir können alle Leistungen aus einer Hand anbieten.

Generalversammlung der Raiffeisenbank Beuerberg-Eurasburg, Donnerstag, 2. Juli, 19.30 Uhr, Gasthaus "Zur Mühle" in Beuerberg

© SZ vom 01.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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