Polizei ermittelt:Bestürzung über Hakenkreuze

Kirchliche Gebäude in Münsing und Dietramszell beschmiert

Nach Dietramszell sind auch in Münsing Hakenkreuze an einer kirchlichen Einrichtung entdeckt worden, allerdings zehnmal so große. Unbekannte beschmierten, wie die Polizei am Freitag meldete, die Eckenkreuzkapelle mit schwarzer Lackfarbe. Sie brachten an der Rückseite des Gebäudes, das außerhalb des Orts, Richtung Autobahn liegt, zwei Hakenkreuze in der Größe von etwa einem Quadratmeter an. Die Tatzeit sei nicht bekannt. Der Schaden wird mit 500 Euro beziffert.

Mit Bestürzung hat die Dietramszeller Bürgermeisterin Leni Gröbmaier auf die Hakenkreuz-Schmiererei an der Tür zur Mesnerwohnung der evangelischen Kirche in Schönegg reagiert, umso mehr als dort sieben syrische Flüchtlinge leben. Sie betrachte diese Tat als Angriff auf den sozialen Frieden, erklärte sie. In die Tür war ein Hakenkreuz von etwa zehn Zentimetern Durchmesser geritzt worden. Auch dort ist der Zeitpunkt unbekannt. Gröbmaier sagt, das Hakenkreuz stehe für "menschenverachtende Diktatur und Tyrannei". Sie habe Verständnis dafür, dass die aktuelle Situation - gemeint ist die Flüchtlingskrise - Sorge und Befürchtungen wecken könne. "Vor Ort geht es jedoch darum, dass Menschen auf Menschen treffen. Hier sind wir selber verantwortlich, wie wir unser Leben gestalten und dass unser Zusammenleben gelingt." Sie danke allen, die engagiert anpacken. Gleichzeitig appelliere sie an die Bürger, sich gegen fremdenfeindliche und menschenverachtende Ideen zu stellen und sich dafür einzusetzen, dass alle Menschen im Ort unabhängig von Herkunft, Religion und Kultur respektvoll behandelt werden. Im gemeindlichen Finanzausschuss ist Gröbmaier mit dem Vorschlag unterlegen, einen Minijob für die Flüchtlingshilfe zu schaffen.

© SZ vom 12.03.2016 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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