Mitten in Wolfratshausen:Von der Graugans lernen

Auf der Loisach-Promenade genießen die Graugänse die Sonne. (Foto: Benjamin Engel)

Mit den Frühlingsgefühlen ist es wie mit dem Wetterwechsel. Ganz plötzlich können sie auftauchen. Ob man ihnen nachgeben soll, lässt sich von den Tieren erfahren

Kolumne von Benjamin Engel

Gerade eben noch mussten sich die Landkreis-Bewohner sehr warm anziehen. Plötzlich hieß es wieder, das fast schon eingemottete Kleiderarsenal vom dicken Pullover über Mütze und Schal bis zu den Handschuhen aus dem Schrank zu holen. Der Frühling schien Mitte vergangener Woche so weit entfernt wie Sibirien. Und jetzt ist er plötzlich doch da. Mit den dazugehörigen Gefühlen ist es so wie mit dem Frühlingswetter. Ganz plötzlich können sie auftauchen. Soll man ihnen dann nachgeben?

In dieser Hinsicht kann der Mensch von den Tieren lernen. Am Sonntag häuften sich bei angenehmen Plus-Temperaturen die animalischen Signale für Tauwetter in Wolfratshausen unverkennbar. Schon beim Gang an der Loisach war der charakteristische Schlag des Buchfinken klar und deutlich zu hören - es wird gebalzt. Zwei Graugänse dagegen hatten es sich auf dem sonnenwarmen Steinbelag gemütlich gemacht - und rührten sich nicht. Selbst vom nahen Glockenläuten der Kirche ließen sie sich nicht beirren. Die Köpfe hatten sie im Gefieder versteckt. Auch keine schlechte Idee, einfach einmal Ruhe zu geben und nach der großen Kälte die Wärme zu genießen.

© SZ vom 05.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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