Mitten in Penzberg:Eddy, der Querschläfer

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Wer Hund und wer Herr im Haus ist, entscheidet sich in der Frage, wer das Bett beanspruchen darf...

Von Alexandra Vecchiato

Wer einen Hund hat, dem bleibt sie nicht erspart - die Glaubensfrage: Darf er mit ins Bett oder nicht? Um es kurz zu machen, er darf. Aber nur der süße, niedliche Dackel-Mix Eddy. Seine Kumpels schlafen draußen. Was ihnen nicht schwer fällt, ruhen sie doch auf eigens in Österreich nach Maß angefertigten "Sternenkissen". Jeder hat sein eigenes. Eddy eigentlich auch. Aber der kleine Schatz bevorzugt das Bett seiner Menschen. Muss man verstehen. Den Hund scheint es tatsächlich sommers wie winters zu frieren. Eddy schläft nämlich ausschließlich unter der Bettdecke.

Nicht, dass es nicht Versuche gegeben hätte, ein durchsetzungsfähiger Rudelführer zu sein oder - weil es auf Englisch einfach cooler klingt - "the leader of the pack". Keine Chance bei Eddy. Dieser Dackel hat es faustdick hinter den Ohren. Und er besitzt eine treffsichere Waffe: seinen Dackel-Blick. Da sitzt er vor dem Bett, wackelt mit den Dumbo-Fledermaus-Ohren, wahlweise zittert er fröstelnd und schaut einfach. Mehr muss er nicht machen. Plötzlich glaubt man im Hintergrund den Schauspieler Helmut Fischer in seiner Paraderolle als "Monaco Franze" säuseln zu hören: "Spatzl, schau wia i schau."

Sei's drum, so viel Trara um einen kleinen Dackel. Der hat leicht Platz im Bett. Das ist der Knackpunkt. Eddy ist ein Querschläfer. Will heißen, dass er im Laufe der Nacht nicht mehr das kleine eingerollte Hundebuberl bleibt, sondern es mit seinen etwa 50 Zentimetern von der Nasen- zur Schwanzspitze schafft, alle im Bett befindlichen Menschen an den Rand eben jenes zu drängen, stets vom Absturz ins Nichts bedroht. Inklusive Rückenschmerzen am nächsten Morgen.

Herrchen hat die Sache jetzt in die Hand genommen. I wo, Hundetraining. Ein Stapel Bettenkataloge liegt auf dem Wohnzimmertisch. 1,80 auf zwei Meter soll das Neue groß sein. "Da haben wir beide dann Platz", sagt Herrchen - und Eddy schaut, wie er schaut. Vielleicht reicht es noch für ein Sternenkissen für Frauchen, draußen im Flur.

© SZ vom 12.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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