Mitten in Lenggries:Radelndes Büro

Am Straßenrand steht ein Party-Bike - auch als "Beer-Bike" für bis zu zehn Personen bekannt. Darauf kann man nicht nur trinken

Von Claudia KoestlEr

Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten. Und mit ihm auch so manch eigentümliche Erfindung nicht. Bislang kannte man die sogenannten "Party-Bikes" oder auch "Beer-Bikes" ja nur aus Metropolen wie London oder Los Angeles. Es handelt sich um eine Art lang gestreckten Tresen mit fünf bis zehn Barhockern an jeder Seite, die allerdings unten in Pedale münden, in die die Gäste am Tresen treten. So treiben sie das Gefährt an. Das Ganze ist nämlich auf einem Gestell mit vier Rädern und einem Dach montiert, und in der Mitte sitzt ein Einzelner, der das monströse, nun ja, Fahrrad, tatsächlich durch die Straßen lenkt. An den Tresen, man ahnt es bei den Namen der Bikes, gibt es Zapfhähne, aus denen Bier oder andere alkoholische Getränke sprudeln.

Genauso ein Gefährt wartet nun offenbar auch in Lenggries auf Gäste: Zwischen Supermarkt, Kreisel und Isarbrücke stand es am Wochenende. Wer jetzt denkt, damit das Pendant der Straße für den Partyspaß mit Booten auf der Isar gefunden zu haben, der sei gewarnt: Inzwischen sieht man nämlich in den Metropolen schont die nächste Stufe des Fortschritts dieser Bikes. Dort lautet das Motto längst nicht mehr "unten treten, oben trinken", sondern "unten treten, oben tippen". Ganze Büroeinheiten hat man schon an Laptops sitzen gesehen. Sie kombinieren ihre Arbeit an der frischen Luft, bei Wind und Wetter, mit sportlichem Work-out. Und der Arbeitgeber spart sich gleich noch die Miete für den stationären Arbeitsplatz.

© SZ vom 24.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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