Mitten in der Jachenau:Vom Staffel zur Staffelalm

Kurz vor der Lainlalm sollte es links hoch gehen. An dem Schild aber steht Laineralm? Eine kurze Geschichte von zwei Bergen, 1200 Höhenmetern und 27 Kilometern Strecke...

Von Lisa Fey

Am Denkmaltag geht es mit großer Vorfreude los zur Staffelalm, Kunst von Franz Marc bewundern. Ein Blick auf die Karte, kurz vor der Lainlalm soll es links hoch gehen. Endlich ist ein Weg gefunden, der Anstieg beginnt. Es wird steil. Merkwürdig, plötzlich ist die Laineralm ausgeschildert, da hat sich wohl der Routenautor vertan, denkt die Jung-Wanderin noch. Doch während die Wanderung malerische und aussichtsreiche Eindrücke von einer Schlucht verspricht, verliert sich der Weg fast im Geröll. Nach ungefähr zwei Stunden lichtet sich der Wald. Noch ein letzter Schluck Wasser. Ein älteres Ehepaar kommt herunter. "Sie wollen zum Denkmal? Da sind Sie auf dem falschen Berg, das hier ist der Staffel!" Nach einem Moment des Schocks die Erkenntnis: Zwei Almen auf zwei Bergen, derselbe Name. Stolpernd und fluchend, mehr rennend als absteigend geht es den steilen Weg zurück zur Forststraße. Die Rettung: Das Ehepaar von eben ist mit einem Geländewagen auf dem Rückweg. Im Kofferraum des Zweisitzers geht es zurück zum Dorf. "Da haben Sie aber noch was vor sich", sagt die Frau. In der Tat. Schnell noch die Wasservorräte im Wirtshaus aufgefüllt. Nach anderthalb Stunden ohne Pause und einem tiefroten Kopf endlich der erlösende Blick auf die Staffelalm - die richtige am Rabenkopf. Zur Belohnung gibt es Brotzeit und Kunst. Zwei Berge, 1200 Höhenmeter und 27 Kilometer Strecke an einem Tag - da hat man doch zumindest etwas zu erzählen, wenn man nach Hause kommt.

© SZ vom 13.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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