Schlimm, aber kann immer mal passieren", ist eine häufige Reaktion auf den Unfall bei der Tölzer Leonhardifahrt, bei dem ein Truhenwagen umkippte und zwei Frauen schwer verletzt wurden. Diese geradezu stoische Gelassenheit, das muss jetzt mal gesagt werden, ist ganz falsch. Viel besser wäre es, man würde sich ernsthaft überlegen, wie man solche Unfälle verhindern kann. Nun gibt es Leute, die finden, wer mit Pferden umgeht, müsste sich auch richtig gut auskennen mit den Tieren. Doch diese Einsicht, so richtig sie ist, geht einfach nicht weit genug.
Konsequent zu Ende gedacht, kann es tatsächlich nur eine Lösung geben, und glücklicherweise gibt es die Tierschutzorganisation Peta, in der Leute tätig sind, die eben wirklich konsequent denken und nicht aus purer Bequemlichkeit an alten Traditionen festhalten. Peta Deutschland hat also schnell und gründlich gedacht und folgende Forderung an den Tölzer Bürgermeister Josef Janker gerichtet: Leonhardi solle doch bitte künftig komplett ohne "Pferdekutschen" stattfinden. Genau genommen ist das ohnehin fast der Fall, denn es handelt sich zumeist um Pferdewägen, nicht um Kutschen, aber so genau wollen wir es jetzt mal nicht nehmen.
Sondern lieber auch zu Ende denken: Es kommen also die Vorreiter, gegen die scheint Peta nichts zu haben, wenn man nicht annehmen will, dass Peta von den Vorreitern nichts weiß. Dazwischen? Fußgruppen? Traktoren? Die stinken zwar, hätten aber den Vorteil, dass sie nicht auf die Straße äpfeln. Oder Wägen, gezogen von - Peta-Aktivisten? Nein, eher nicht. Was sie statt der Pferde vorschlägt, hat Peta leider nicht mitgeteilt. Ihre Forderung klingt nach Autofahren ohne Auto oder sich waschen, ohne nass zu werden. Man muss vermuten, dass die Leonhardi-Traditionalisten, diese Elenden, darüber nur lachen werden.