In Bad Tölz geht es zunehmend rund. Damit sind nicht die Stadträte gemeint, die ja allem Zoff abhold sind, weshalb sich ihre Debatten selten im Kreise drehen und alle immer brav in Kolonne hintereinander hertuckern. Die Rede ist vielmehr vom Straßenverkehr, genauer gesagt: vom Kreisverkehr. Einen solchen gibt es in der Kurstadt am Amortplatz, an der Osterleite und an der Sachsenkamer Straße, einer wird gerade am Berliner Platz errichtet, vermutlich nächstes Jahr kommt einer am Max-Höfler-Platz hinzu. Für CSU-Stadtrat Ludwig Janker ist dann noch einer an der Benediktbeurer Straße/B 472 vonnöten, und am Moraltverteiler soll es gar einen Turbo-Kreisel geben. Das geht in die richtige Richtung, kann aber längst nicht alles sein.
Eine runde Sache werden die Kreisverkehre erst, wenn noch weit mehr von ihnen gebaut und in einer Art Ring-Schluss miteinander verbunden werden. Um den Fahrern von Autos, Sprintern, Lastwagen, Motorrädern und Omnibussen zu signalisieren, dass es in Tölz um und um geht, sollten weitere Kreisverkehre schon kurz nach den Ortsschildern entstehen, gleich an den ersten Einmündungen in die Hauptverkehrsstraßen - auch wenn es sich dabei bloß um einen Feldweg oder die Zufahrt aus einer Garage handelt. Im Stadtzentrum könnte es nach dem Kreisel am Amortplatz zum Beispiel einen Kreisel am anderen Ende der Isarbrücke geben, gefolgt von einem Kreisel am Zentralen Busbahnhof und dem Kreisel an der Osterleite, hoch zum Kreisel an der Bahnhofstraße und weiter zum Kreisel an der Stadtbibliothek, dann zum Kreisel am Friedhof . . .
Vor allem auswärtigen Besuchern bliebe damit mehr Zeit, die Sehenswürdigkeiten und pittoresken Perspektiven von Bad Tölz eingehender zu betrachten, aus allen vier Himmelsrichtungen. Falls manchen dabei schwummerig zumute wird, macht das gar nichts, in der Kurstadt wären sie allerbestens aufgehoben. Ärzte, die Schwindelgefühle zu behandeln wissen, gibt es hier zur Genüge. Bad Tölz böte auch da eine perfekte Rundumversorgung.