Mitten im Starnberger See:Das Ende der Heiß-Zeit

Es war ein Vergnügen, sich im 26 Grad warmen See auf diesen Wackelbrettern treiben zu lassen. Was bleibt?

Von Otto Fritscher

Ja, es war endlich mal wieder richtig Sommer. Sieben Wochen lang. Es mag schon sein, dass noch ein paar warme, milde Spätsommertage kommen, aber diese flirrende Hitze, die einen wie ein Schlag trifft, wenn man vor die Haustür tritt oder aus dem klimagefrosteten Auto aussteigt, diese impulsive Hitze ist vorbei. Und auch die Nächte, in denen man gefahrlos die Jacke zu Hause liegen lassen konnte, werden wohl erst nächsten Sommer wiederkommen. Vielleicht.

Allerdings, und das muss man auch sagen, auch die Zeit der Entbehrungen scheint nun zu Ende zu sein. In den Getränkemärkten waren große Lücken entstanden, wo sich normalerweise die Mineralwasserkästen stapeln. "Ist aus. Kommt erst nächste Woche wieder", lautete die Antwort, wenn man auf der Suche nach dem gewohnten Wasser die Getränkemärkte durchstreifte. Schlimmer noch, dass die Lieblingssorte in der Eisdiele nicht mehr zu bekommen war.

Und am schlimmsten, dass irgendwelche Münchner oder gar gemeine Touristen das Lieblingsplätzchen am See, die lauschigen Buchten zwischen Bäumen und Sträuchern in Ambach oder Ammerland, schon zu früher Morgenstunde besetzt hielten. Dennoch, es war ein Vergnügen, sich im 26 Grad warmen See auf diesen Wackelbrettern treiben zu lassen, nächtens im Paradies schwimmen zu gehen, oder in der frischen Morgenluft die Isarauen entlang zu joggen, bevor sie von den Hundespaziergängern in Beschlag genommen wird.

Was bleibt vom Sommer 2015? Momentan noch die Hitze in vielen Gebäuden - und das Gefühl, dass es endlich mal wieder richtig Sommer war. Und ein Gefühl der Erleichterung bei denen, die die Hitze nicht vertragen. Zugegeben.

© SZ vom 18.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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