Kommentar:Tragische Wiederholung

Immer wieder geraten Autos gefährlich nah aneinander. Da kann die erste Antwort nur lauten: Runter vom Gas!

Von David Costanzo

Es ist nicht zu fassen. Wieder stirbt ein Mensch auf der Staatsstraße zwischen Tattenkofen und Ascholding. Wieder war es das Aufeinandertreffen zweier ungleicher Verkehrsteilnehmer: Ein junger Motorradfahrer auf der einen Seite - 28 Jahre alt im August, nun gerade einmal 17 Jahre alt. Auf der anderen Seite ältere Autofahrer in dicken Sportkarossen. Völlig ungeschützt der eine, rundum abgesichert der andere. Die Gemeinsamkeiten sind erschreckend. Der Unterschied ist umso tragischer: Wäre nach dem ersten Unfall reagiert worden, wäre der zweite vielleicht nicht geschehen. Offenbar reicht es nicht, dass etwas passiert, bis sich etwas ändert. Offenbar muss es erst doppelt passieren.

Natürlich sind zunächst Polizei und Staatsanwaltschaft gefragt, den genauen Hergang aufzuklären. Der Ausgang und damit die Schuldfrage sind völlig offen. Doch allein die Hinweise der Anwohner und die Bitte der Bürgermeisterin hätten ausreichen müssen, damit die Behörden die Strecke entschärfen. Immer wieder geraten Autos in diesen verführerischen langen Kurven gefährlich nah aneinander. Da kann die erste Antwort nur lauten: Runter vom Gas! Her mit einem Tempolimit - und Kontrollen!

Wenn Autos aneinander geraten, muss im besten Fall nur der Außenspiegel dran glauben. Wenn einer der Beteiligten auf dem Motorrad unterwegs ist, geht es um Leben und Tod.

© SZ vom 26.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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