Na, das war wohl nix. Da engagiert der Stadtrat für teures Geld ein Fachbüro, das die Penzberger für den gewünschten Hotel-Neubau gewogen machen soll, und die Rathaus-Verwaltung springt geradezu mit Wonne in das erste Fettnäpfchen. Einen mieseren Auftakt für ein Miteinander mit dem Ziel, ein Vier-Sterne-Hotel in Penzberg zu realisieren, kann man sich kaum vorstellen.
Natürlich kann man im Rathaus genervt sein vom Schreiben der Bürgerinitiative "Kein Hotel am Huberer Weiher (Kirnberger Weiher)", die zwar nach eigenem Bekunden einen Wunsch schriftlich geäußert hat, der allerdings wie eine Forderung daherkommt. Man kann verärgert sein darüber, dass die beiden Initiativen-Vertreter Bärbel Bierling und Volker Hoensch quasi der Stadt unterstellen, der Moderator könnte nicht neutral an den Bürgerdialog herangehen.
Aber gleich die Keule zu schwingen und Bierling und Hoensch damit abzukanzeln, dass es Sache der Stadtverwaltung und des Stadtrats sei, wie, wann und unter welchen Voraussetzungen die Treffen stattfinden, hat definitiv nichts mit "Dialog" zu tun.
Die Reaktion aus dem Rathaus verwundert umso mehr, als bereits bei der ersten Präsentation, wie ein solches Dialogverfahren abgehalten und gestaltet werden sollte, Moderator Daniel Schreyer vom Büro Hendricks & Schwartz deutliche Worte dafür fand, wo die Fehler im Umgang mit den Bürgern liegen. Schreyer sprach von Transparenz, von einem Miteinander auf Augenhöhe und davon, dass beim ersten Hotel-Projekt, das 2015 bei einem Bürgerentscheid abgeschmettert wurde, vieles so richtig falsch gelaufen sei.
Dies darf nicht wieder passieren. Sonst ist das mehr als 120 000 Euro teure Dialogverfahren bloße Verschwendung von Steuermitteln und nichts anderes als organisierter Zeitdiebstahl.