Knatsch zwischen Geretsried und Wolfratshausen:Reiths Worte

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"Einer Stadträtin nicht würdig": Wolfratshausens Stadträtin Reith zieht mit einer Bemerkung zur Hallenbad-Debatte den Zorn Geretsrieds auf sich. Bürgermeisterin Irmer verlangt eine Entschuldigung.

Birgit Lotze

Es kriselt zwar nicht, aber es gibt eine kleine Beziehungsstörung zwischen Geretsried und Wolfratshausen. Denn eine Äußerung, die die Wolfratshauser Grünen-Stadträtin gemacht haben soll, hat die Geretsrieder Bürgermeisterin Cornelia Irmer dafür hellhörig gemacht, was einige Wolfratshauser vielleicht nicht sagen, aber denken über den Vorschlag, ein städteübergreifendes großes Hallenbad in Geretsried zu bauen.

Gaby Reiths Äußerung kam im Geretsrieder Rathaus schlecht an. (Foto: Manfred Neubauer)

"Erst in letzter Minute, wenn das Geld ausgeht, erinnert man sich an den Nachbarn", so sind Reiths Worte aus dem Wolfratshauser Stadtrat zu Irmer gedrungen, wo sie sinngemäß auch so gefallen sind. Die Geretsrieder Bürgermeisterin hat darauf am Mittwoch mit einem offenen Brief an die Wolfratshauser Stadträtin reagiert - eine höchst ungewöhnliche Maßnahme.

"Gelinde gesagt eine unverfrorene Anmaßung", nennt sie darin die Äußerung Reiths. Ihre Behauptung sei "völlig unbegründet und einer Stadträtin nicht würdig". Irmer erwartet von Gabriele Reith, das sie sich für diese diskreditierende Aussage entschuldigt.

In dem Brief stellt die Geretsrieder Bürgermeisterin klar, dass der Vorschlag nicht aus Geretsried, sondern von Landrat Josef Niedermaier gekommen sei. Geretsried habe sich daraufhin bereit erklärt, an einer großen Hallenbad-Lösung für den Nordlandkreis mitzuwirken. Alle Bürgermeister seien von Anfang an eingebunden gewesen und hätten die Idee ergebnisoffen diskutiert.

Geretsried könne sich eine gemeinsame Hallenbadlösung vorstellen, schreibt Irmer in ihrem offenen Brief, die Stadt wolle aber in jedem Fall ein Hallenbad bauen - mit oder ohne die anderen Gemeinden. Die Bürgermeisterin ist besonders empört über den Halbsatz "wenn das Geld ausgeht". Auch für Gabriele Reith sei der Haushalt 2011 auf der städtischen Internetseite einsehbar. "Ein Blick hätte Ihnen gezeigt, dass wir die volle Finanzierung ohne Kreditaufnahme schultern können."

© SZ vom 15.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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