Kindergärten:Auf dem Land bleiben die Plätze frei

Lesezeit: 2 min

Während die Städte Krippen und Kindergärten ausbauen müssen, können kleinere Kommunen ihre Einrichtungen kaum füllen - es droht sogar die Schließung von Gruppen.

Benjamin Engel

Während die drei Städte im Landkreis ihre Kapazitäten zur Kinderbetreuung ausbauen, kämpfen die kleineren Kommunen zunehmend damit, ihre Einrichtungen zu füllen. So kann die Gemeinde Eurasburg ähnlich wie Dietramszell ihre Plätze nicht alle besetzen. In Münsing rechnet Kämmerer Hubert Kühn wegen sinkender Geburtenraten sogar damit, Kindergartengruppen schließen zu müssen. Der Benediktbeurer Bürgermeister Georg Rauchenberger sieht keine Probleme.

In den drei Städten im Landkreis, wie hier im Geretsrieder Caritas-Kindergarten, müssen mehr Plätze für Kinder geschaffen werden. (Foto: Hartmut Pöstges)

Rund 140 Kinder ab einem Alter von zweieinhalb Jahren werden nach Angaben von Bürgermeister Michael Bromberger derzeit in Eurasburg betreut. Insgesamt 175 Plätze kann die Gemeinde anbieten. Dabei sei allerdings zu beachten, dass Plätze für Unter-Dreijährige bei der Belegung doppelt zählten. "Wir sind froh, wenn wir das voll kriegen, was wir haben", sagt Bromberger.

Doch während die Kindertagesstätte in Eurasburg voll belegt ist, gibt es im Kindergarten Sankt Peter und Paul in Beuerberg noch freie Plätze. Drei Kindergartengruppen mit jeweils 25 Plätzen hat der katholische Kindergarten. Bis jetzt sind nur 52 Kinder für September angemeldet. Acht davon sind jünger als drei Jahre, sagt Leiterin Daniela Vlasic. Maximal 100 Plätze bietet die Eurasburger Tagesstätte "Hand in Hand". "Wir mussten acht Kindern sogar absagen", sagt Leiterin Elisabeth Leidl.

Zwölf Krippenplätze bietet eine private Großtagespflege in Eurasburg an. Zudem betreue die Gemeinde an zwei Tagen in der Woche zwölf Krippenkinder jeweils vier Stunden lang, sagt Bromberger. "Da könnten wir sicher auch fünf Kinder mehr unterbringen." Die Gemeinde überlege, eventuell eine Kindergartengruppe im Beuerberger Kindergarten in eine Krippengruppe umzuwandeln. Die Zahl der Drei- bis Sechsjährigen sei allerdings rückläufig, sagt Bromberger. Hinzu komme, dass Kinder in den Kindergärten in Eurasburg und Beuerberg nur zwischen vier und acht Stunden betreut werden könnten. Einige Eltern wünschten aber längere Betreuungszeiten.

Wir haben keine Probleme unsere Kapazitäten aufzufüllen", sagt dagegen der Benediktbeurer Bürgermeister Rauchenberger. Auch Kinder aus Nachbargemeinden besuchten die Einrichtungen. Mit 77 Kindern ist die kirchliche Kindertagesstätte "Don Bosco" samt ihrer Krippengruppe voll belegt, sagt Leiterin Schwester Johanna. Im gemeindeeigenen Kindergarten hätten sich für September 74 Kinder angemeldet, sagt der Bürgermeister. Dazu zählten zwölf Kinder ab 20 Monaten, die derzeit in der Mehrzweckhalle provisorisch untergebracht seien. Für die übrigen drei Kindergartengruppen seien noch Plätze frei. Um den Bedarf an Krippenplätzen zu decken, lasse die Gemeinde neue Krippen-Räume an den Kindergarten anbauen.

In der Gemeinde Münsing gibt es derzeit nur noch im Holzhauser Kindergarten Sankt Georg fünf bis zehn freie Plätze, wie Kämmerer Kühn sagt. Wegen der derzeit rückläufigen Geburtenraten sei tendenziell davon auszugehen, Kindergartengruppen schließen zu müssen.

© SZ vom 24.04.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: