Info-Veranstaltungen:Caritas fordert ein Umdenken

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Sozialverband macht mit Ständen auf Wohnungsnot aufmerksam

Die Suche nach einer Wohnung gestaltet sich für immer mehr Menschen als ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. Auch im Landkreis ist es für viele Menschen schwierig, etwas Passendes zu finden. Mit einer Kampagne will das Caritas-Zentrum Bad Tölz-Wolfratshausen über die Situation im Landkreis informieren. Vom 24. bis 26 Juli werden Mitarbeiter der Fachbereiche "Wohnungslose" und "Soziale Beratung" einen Aktionsstand in Bad Tölz, Geretsried und Wolfratshausen aufbauen. Der Stand wird aus einem Wohnzimmer und einer Blechbadewanne bestehen. Damit will die Caritas auf die Wohnungsnot hinweisen. Mitarbeiter der Fachbereiche werden die Ergebnisse einer bundesweiten Caritas-Umfrage zum Thema präsentieren, über die Situation im Landkreis informieren und mit interessierten Bürgern über Möglichkeiten und Ansätze zur Lösung des Problems diskutieren. "Knapper Wohnraum und steigende Mieten treffen mittlerweile nicht nur Menschen mit geringem Einkommen", sagt Wolfgang Schweiger, Geschäftsführer des Caritas-Zentrums Bad Tölz Wolfratshausen. "Auch Menschen aus der Mittelschicht, die als Pflegekräfte, Polizist, Handwerker oder Betreuungskräfte arbeiten, haben mit der Situation zu kämpfen." Das Problem habe auch in der Region die Mitte der Gesellschaft erreicht. Hier setze die Kampagne der Caritas an. Der Stand wird am Dienstag, 24. Juli, in der Markstraße in Bad Tölz, am Mittwoch, 25. Juli, am Neuen Platz in Geretsried und Donnerstag, 26. Juli, am Marienplatz in Wolfratshausen jeweils von 10 bis 13 Uhr Station machen.

Zur Situation im Landkreis sagt Thomas Faller, Leiter der Wohnungslosenhilfe der Caritas: "Besonders stark betroffen von der Wohnungsnot in unserem Landkreis sind Wohnungssuchende mit Risikomerkmalen wie positiven Schufa-Einträgen oder Sozialleistungsbezug." Was ihm und seinem Team aber besonders Sorgen mache, sei die steigende Anzahl der jungen Erwachsenen unter 30 Jahren, aber auch Alleinerziehenden und Familien, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen seien. War Wohnungsnot in der Vergangenheit zu 90 Prozent ein Problem von alleinstehenden Männern mit Alkoholabhängigkeit so habe sich dies deutlich verändert. Mittlerweile seien rund 50 Prozent der Betroffenen Alleinerziehende und Familien. "Wesentlich zum Mangel an bezahlbarem Wohnraum beigetragen hat der Verlust sozial gebundener Wohnungen", sagt Faller. Im Jahr 2017 gab es im Landkreis 137 Räumungsklagen und 28 Zwangsräumungen. Das sind 32 Prozent mehr Zwangsräumungen wie im Vorjahr.

© SZ vom 09.07.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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