Großweil:Alle Wetter an der Glentleiten

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Übers Wetter kann man immer reden - oder man sieht sich die aktuelle Ausstellung im Freilichtmuseum Glentleiten an. Die Sonderschau "Gutes Wetter - Schlechtes Wetter" ist jedenfalls noch bis zu diesem Sonntag, 28. Juni, an der Glentleiten zu besichtigen. Am letzten Tag ist nach Angaben des Museums ein besonders attraktives Begleitprogramm geboten: Die Fachberatung Imkerei des Bezirks Oberbayern wird den Besuch beim Bienenvolk nutzen, um auch über Bienen und ihr Verhalten bei bestimmten Wetterlagen zu sprechen (ab 14 Uhr). Denn die emsigen Insekten wissen zum Beispiel schon relativ bald vor einem Gewitter, dass es blitzen, donnern und niederschlagen wird. Familien können hingegen um 15 Uhr gemeinsam mit Johanna Pössenbacher auf Tour gehen und sich die Glentleiten bei einem Quiz erschließen und sich beim Basteln einer Wetterstation mit dem Thema kindgerecht beschäftigen. Für diese Angebote ist die Zahl der Plätze begrenzt und daher eine Anmeldung per E-Mail an freilichtmuseum@glentleiten.de nötig.

Dies gilt nicht für die Hauptausstellung "Gutes Wetter - Schlechtes Wetter". In deren Mittelpunkt steht der alltägliche Umgang der Menschen in den ländlichen Regionen Bayerns mit dem Wetter und mit seinen Auswirkungen. Egal ob Hitze oder Kälte, Niederschläge oder Trockenheit - Wetterperioden hatten und haben Folgen: Wie lange muss man heizen? Werden die Vorräte reichen? Wie schützte man sich vor Gewittern oder zu starker Sonne? Die Konsequenzen von lang anhaltenden Wetterlagen oder auch Unwettern wogen für das ländliche Leben oft schwer.

Die Schau präsentiert dazu historische Objekte aus ganz Bayern: zum Beispiel Hungertaler als Erinnerung an das "Jahr ohne Sommer" 1816, das zu Lebensmittelknappheit und extremer Teuerung führte. Zu sehen sind Osterscheite, denen man eine Blitze abwehrende Wirkung zuschrieb, oder auch ein Wetterhäuschen aus den 1960er Jahren, das Hinweise zur richtigen Kleidung lieferte. Die Ausstellung zeigt, wie sich die Menschen an die Jahreszeiten und ihre Witterungen in den vergangenen 200 Jahren anpassten, denn "gutes" wie "schlechtes" Wetter bestimmten das Leben auf dem Land.

© SZ vom 27.06.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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