Clara Leiva Burger:Eine Stimme für Jugendliche

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Sie ist eine von zwei deutschen UN-Jugenddelegierten: Clara Leiva Burger erforscht für die Vereinten Nationen, was deutsche Jugendliche wollen.

Thekla Kraußeneck

Ein turbulentes Leben hat für Clara Leiva Burger begonnen. Die 20-Jährige studiert Soziale Arbeit an der katholischen Stiftungsfachhochschule in Benediktbeuern. Im März dieses Jahres wurde sie nun zu einer von zwei deutschen UN-Jugenddelegierten gewählt. Als solche tourt sie durch Deutschland, um für die UNO Generalversammlung in New York die Belange der Jugendlichen zu hören. SZ-Autorin Thekla Kraußeneck erkundigte sich, was dabei herausgekommen ist.

UN-Jugenddelegierte Burger: "Es ist eine Ehre, diese Tätigkeit ausüben zu dürfen." (Foto: region.wor)

SZ: Wie wird man Jugenddelegierte?

Clara Leiva Burger: Durch die Träger des Jugenddelegiertenprogramms, das DNK (Deutsches National Kommitee für internationale Jugendarbeit) und die DGVN (Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen) findet jedes Jahr eine offene Ausschreibung statt, die auf unserer Website und auf der von Mitgliedsorganisationen zu finden ist. Ich habe mich beworben, weil ich das Programm total Klasse fand und es genau die Aufgaben sind, die ich jetzt machen wollte und die mich fordern.

SZ: Wie ist es bei der UN Generalversammlung mitzuwirken?

Burger: Es ist eine Ehre diese Tätigkeit ausüben zu dürfen. Es ist sehr wichtig, dass die Jugendperspektive immer wieder eingebracht wird. Deshalb sehe ich es als wichtig an, sich als junger Mensch zu beteiligen und da auch keine Scheu zu haben, seine Meinung zu vertreten.

SZ: Wie können die Jugendlichen im Landkreis durch Sie zu Wort kommen?

Burger: Zum Beispiel bei Tourstationen. Man kann uns im Moment auch noch einladen, dann kommen wir vorbei, machen zum Beispiel einen Workshop zu Themen der UN und diskutieren mit den Jugendlichen über die Belange, die ihnen wichtig sind. Und man kann uns natürlich immer E-mails schreiben. clara@jugenddelegierte.de ist die Adresse.

SZ: Wenn Sie die Anliegen der Jugendlichen gehört haben, wie geht es dann mit diesen Informationen weiter?

Burger: Infolgedessen schauen wir, wo die gemeinsamen Schnittpunkte sind, was wir auf jeden Fall in unsere Rede einbringen wollen. Wir haben nämlich die Möglichkeit, vor dem dritten Ausschuss der UN Generalversammlung eine etwa siebenminütige Rede zu halten. Dabei bringen wir die Situation und die Forderungen der jungen Menschen in Deutschland ein.

SZ: Was sind Ihrer Meinung nach die Hauptanliegen der Jugendlichen?

Burger: Was ich bis jetzt von der Deutschlandtour mitnehmen konnte, ist, dass große Themen Jugendarbeitslosigkeit, Migration und Klimawandel sind, wo Jugendliche sehen, dass es unheimlich wichtig ist, jetzt zu handeln. Sowie Partizipation und vor allem Bildung. Sehr viele sind ganz unzufrieden mit dem Bildungssystem G8 und Bachelor.

SZ: Schenkt die UN dem genug Gehör?

Burger: Die Mitgliedsstaaten gewichten Jugend unterschiedlich, aber prinzipiell hat die UN ein Interesse an Jugend und entdeckt auch immer mehr, wie wichtig es ist, Jugendliche in alle Bereiche miteinzubeziehen.

© 22.06.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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