Die Wolfratshauser Grünen unterstützen den Antrag der Grünen-Kreisrätinnen zur Verbesserung der Geburtshilfe im Süd-Landkreis. Es könne nicht angehen, so erklären Annette Heinloth und Hans Schmidt, beide im Wolfratshauser Stadtrat, dass intensiv an den Bedingungen der Zusammenarbeit der Wolfratshauser Kreisklinik mit dem Klinikum Starnberg in der Geburtshilfe gearbeitet werde, aber im südlichen Teil "weiter Notstand vorliegt".
Die Kreisrätinnen Barbara Schwendner, Mechthild Felsch und Annelies Wiedenbauer-Schmidt haben verschiedene Vorschläge für den Süd-Landkreis zur Diskussion gestellt, darunter einen sogenannten Storchenwagen, eine Schwangeren-Ambulanz, die Förderung eines Geburtshauses und Verhandlungen mit Hebammen und Fachärzten. Sie hatten den Antrag für den Sozialausschuss des Kreistags eingereicht, vom Landratsamt aber eine Absage erhalten: In diesem Gremium könne das Thema nicht behandelt werden; ob es in anderen Kreisgremien zur Spreche komme, werde geprüft.
Dazu verweisen nun Heinloth und Schmidt auf Artikel 3 der Bayerischen Verfassung. Dieser lege fest, dass der bayerische Staat dem Gemeinwohl diene und dass er gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern, in Stadt und Land, fördere und sichere. "Wenn sichere Geburten im gesamten Landkreis nicht wesentlicher Teil des 'Gemeinwohls' und der 'gleich-wertigen Lebensverhältnisse' sind, was dann?", fragen sie. Es müsse diskutiert werden, wie die Geburtshilfe in Form von freiwilligen Leistungen unterstützt werden könne. Die Wolfratshauser Grünen betonen, es gehe nicht darum, dass nur Frauen zusammenhalten: "Männer sind genauso an der Familienbildung beteiligt." Der gesamte Landkreis müsse solidarisch sein und sich für sichere Geburten auch im südlichen Teil einsetzen. Diese Unterstützung müssten besonders die Kreistagsmitglieder "des in Zukunft wohl angemessen versorgten" nördlichen Teil des Landkreises erbringen.