Eine Frage blieb am Mittwochabend unbeantwortet: Warum werden die Realschule und das Gymnasium Geretsried zum G-7-Gipfel in Elmau zwei Tage über die Pfingstferien hinaus geschlossen sein? Sabine Lorenz, Kreisvorsitzende der Frauen-Union (FU) wollte auf der FU-Veranstaltung über das internationale Treffen am 7. und 8. Juni in Schloss Elmau genau solche lokalen Fragen beantwortet sehen. Die beiden Referenten lieferten im voll besetzten Geretsrieder Café Schmid dann zwar viele Informationen. Aber die eine eben nicht.
Thomas Schwarzenberger (CSU), Bürgermeister von Krün im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, schilderte, wie sich die 1900-Einwohner-Gemeinde im Zuge der Gipfel-Vorbereitung verändert. Rathaus-Sanierung, Aufstockung der Mitarbeiterstellen um zwei auf 6,5, Erhöhung der Baumaßnahmen von sonst ein, zwei auf sechs, sieben und dann der "unbandige Aufwand" für die Sicherheit.
Schwarzenberger hatte reichlich Zahlen parat. Die sieben Staats- und Regierungschefs mit ihrem jeweiligen Gefolge - allein dies sollen 2000 bis 3000 Personen sein. Dazu 800 VIPs, 4000 Journalisten, von denen 500 in einem temporären Extra-Bau ("Das zweite Briefing-Center") direkt bei Schloss Elmau untergebracht sein werden. 15 000 Polizisten sollen sich im Großraum zwischen dem Münchner Flughafen und Mittenwald aufhalten, Tausende Rettungskräfte und eine unbekannte Anzahl Demonstranten.
Der Krüner Bürgermeister ist ein Befürworter des Gipfels - so wie 86 Prozent der Bayern. "Unser Ziel ist es, bekannter zu werden und neue Gäste zu gewinnen", sagte er, insofern sei G 7 eine Chance. Aber auch, dass er das Treffen inhaltlich gut finde: Wenn nur eine Krise auf der Welt verhindert werde, habe sich die 140 Millionen Euro teure Zwei-Tage-Veranstaltung gelohnt. "Bei uns bleibt leider nicht so viel hängen", sagte Schwarzenberger. 15 bis 20 Millionen Euro Investitionen in die Infrastruktur sind es nach seinen Worten aber doch. Die Bahnhöfe Klais und Mittenwald werden saniert, das Krüner Rathaus barrierefrei ausgebaut, die Versorgung mit schnellem Internet sei auf aktuellen Stand gebracht, und nach dem Gipfel stehe in Klais noch eine Ortskernsanierung an.
Seine Erfahrungen mit dem Riesen-Event findet der Bürgermeister interessant. Man habe es mit den unterschiedlichsten Leuten zu tun: "Vom Demonstranten bis zum Bundesregierungssprecher." Gewaltbereite Gipfel-Gegner versuche man fernzuhalten, indem man sogenannte Camps gar nicht erst zulasse. Dass es dagegen Proteste gibt, versteht er nicht: Das Grundgesetz garantiere nicht, dass einem zum Demonstrieren ein Camp zustehe. Mit Blick auf Bad Tölz-Wolfratshausen sagte er, auch hier werde es Anfragen wegen Camps geben, und appelliert an seine Parteifreunde, "dass wir uns da unterstützen".
Thomas Schwarzenberger (CSU), Bürgermeister von Krün...
...und Josef Bichlmeier vom G 7-Gipfel-Planungsstab der Polizei, bei der Frauen-Union.
Eines werde es rund um Elmau nicht geben: einen kilometerlangen, hohen, stacheldrahtbewehrten Zaun zur Abschottung wie 2007 in Heiligendamm . "Das würde sich mit unserem Verständnis von Natur nicht decken", erklärte der Bürgermeister. Dass sich aber die Polizei "zeigen" werde, betonte Josef Bichlmeier, Sprecher des Planungsstabs: Sicherheit sei eines der Markenzeichen Bayerns. Für den Straßenverkehr gebe es ein großräumiges Konzept, mit Umleitungen ab Würzburg einerseits und ab Brenner andererseits, und dies zum Ende der Pfingstferien. Die sieben Staats- und Regierungschefs würden per Helikopter vom Flughafen nach Elmau gebracht - jeweils einer in einem. Die Garmischer Autobahn werde für Transporte benutzt, aber nicht gesperrt.