Bad Tölz-Wolfratshausen:Frauen-Union kritisiert Asklepios

Sabine Lorenz sieht Konzern bei Tölzer Geburtshilfe in der Pflicht

In der Debatte um die Tölzer Geburtshilfe nimmt die Frauen-Union (FU) den Klinikbetreiber Asklepios in die Pflicht. "Gehört die Geburtshilfe nicht zu einer Grundversorgung der Bevölkerung?", fragt die Kreisvorsitzende Sabine Lorenz in einer Pressemitteilung. Wenn ja, müsse die Asklepios-Kette, die das einst städtische Krankenhaus übernommen habe, diese Leistung doch anbieten. Wenn aber die Geburtshilfe nicht zum verpflichtenden Leistungsangebot gehöre, "dann wurden diese Verträge nicht im Sinne der Bevölkerung ausgehandelt". Die Frauen-Union zweifelt daran, dass das Belegarztsystem dort nicht aufrechterhalten werden könne. Schließlich sei die Region Bad Tölz mit niedergelassenen Frauenärzten "hervorragend versorgt".

Die CSU-Gruppierung bemängelt auch, dass den Kreisräten keine Kostenberechnung der Geburtshilfe oder einer möglichen Hauptabteilung vorliege. Bei dem von den Asklepios-Kliniken erwirtschafteten Gewinn gehe es nicht an, dass Gewinne privatisiert, Verluste aber "sozialisiert werden". Es stelle sich die Frage, ob der Landkreis überhaupt ein privates Krankenhaus mit Steuermitteln dauerhaft finanziell unterstützen dürfe, schreibt Lorenz und fordert auch, die beschlossene Privatisierung des Kreispflegeheims in Lenggries neu zu überdenken. Man solle "mit neuen, klaren Konzepten " für den Erhalt beider Geburtshilfe Standorte kämpfen, fordern die CSU-Frauen. "Es gilt, die beste Lösung für die Menschen im Landkreis zu finden, ohne die privaten Strukturen dauerhaft mit Steuermitteln zu subventionieren".

© SZ vom 28.02.2017 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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