Bad Tölz-Wolfratshausen:Barthels Rückzug überrascht SPD

Kreisverband sucht neuen Bundestagskandidaten

Die Sozialdemokraten im Landkreis geben sich nach der Ankündigung des SPD-Bundestagsabgeordneten Klaus Barthel, im kommenden Jahr nicht mehr für dieses Amt zu kandidieren, gelassen: Ein Nachfolger sei zwar noch nicht in Sicht, werde sich aber finden lassen, glaubt die stellvertretende Kreisvorsitzende Angelika Kassner. Sie selbst komme nicht in Frage, da sie mit 64 Jahren älter sei als Barthel, der selbst aufhört, weil er zum Ende der Legislaturperiode bereits 62 Jahre alt sein werde. Der Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Reiner Berchtold, hält sich ebenfalls nicht für geeignet. Der Kreisvorsitzende Wolfgang Werner sagt, er schließe sich selbst zwar nicht aus, man müsse aber auch die Miesbacher Kandidaten berücksichtigen.

Berchtold und Werner zeigen sich von Barthels Verzicht überrascht: Dieser habe nie angedeutet, sich zurückziehen zu wollen. Berthold sagt, ihm sei es wichtig, dass ein Kandidat gefunden werde, der "eine Bindung zu dem Bereich hat, den er vertreten soll". Der Kandidat müsse aber nicht zwingend im Landkreis wohnen. Das wäre eine Veränderung für die Kreis-SPD: Barthel wohnt in Kochel am See. Da es sich bei dem gefragten Amt um eine anspruchsvolle Tätigkeit handele, würde sich Berchtold einen jungen Kandidaten wünschen. So sieht es auch Werner. Aus seiner Sicht sollten die Bewerber intern bis 15. Juli feststehen. Die Aufstellungskonferenz sei auf den 24. September datiert.

Der Wolfratshauser Ortsverein entscheidet bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstag, 23. Juni, im Gasthof Flößerei, welchen Delegierten er zu dieser Konferenz entsenden wird. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr.

© SZ vom 22.06.2016 / thek, bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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