Bad Tölz-Wolfratshausen:Amphibien auf Wanderschaft

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Bund Naturschutz bittet Autofahrer um erhöhte Aufmerksamkeit

Nach dem Winter sind die ersten Frösche, Kröten und Molche bisher nur vereinzelt unterwegs, doch wenn die Temperaturen erst einmal wärmer werden und es dann auch noch regnet, dürften sie ihre Winterverstecke in großer Zahl verlassen. Deshalb haben die Straßenmeistereien, zum Teil auch die gemeinden sowie der Bund Naturschutz (BN) damit begonnen, wieder mobile Schutzzäune an den Straßen im Landkreis aufzubauen. Dort werden die Amphibien in den kommenden Wochen von ehrenamtlichen Helfern mit Eimern eingesammelt und über die Straße gebracht, damit sie ihr Laichgewässer sicher erreichen. Der Bund Naturschutz appelliert an die Autofahrer, Rücksicht zu nehmen - nicht nur auf die Amphibien, sondern auch auf die Helfer am Straßenrand, die mit Leuchtwesten und Lampen ausgerüstet sind.

Vor allem in regnerischen Abend- und Nachtstunden bei milderen Temperaturen sollten die Autofahrer aufmerksam sein und in den Wanderungsgebieten der Amphibien sehr vorsichtig fahren, teilt der BN mit. Die wichtigsten Routen der Tiere im Landkreis sind Gut Meilenberg bei Dorfen, Bergkramerhof, Ascholding, Harmatinger Weiher, Haidach, Achmühle, Beuerberg, Sachsenkam, Seestaller Weiher, Stallauer Weiher, Kochel, Walchensee, Lenggries-Anger/B13, Lenggries-Hohenburg sowie die vom Landesbund für Vogelschutz betreuten Gebiete Eulenschwang und Moosham. Blinklampen und Verkehrsschilder mit Froschsymbol weisen auf die Sammelgebiete hin. Die Meilenberger Straße zwischen Dorfen und Münsing ist absofort wegen der Amphibienwanderung zwischen 19 und 6 Uhr bis zum Ende der Wanderungszeit für den Durchgangsverkehr gesperrt.

Die BN-Kreisgruppe schützt die Frösche, Kröten und Molche mit der Sammelaktion seit mehr als 20 Jahren. Dabei wurden insgesamt etwa eine halbe Million Amphibien über die Straßen getragen. 2014 waren es etwa 17 400 Tiere, drei Jahre davor sogar 21 600. Jedes Jahr sammeln circa 100 Helfer in 15 Einsatzgebieten mit einer Zaunlänge von zusammengerechnet etwa zehn Kilometern die Amphibien ein.

Neue Helfer sind dem Bund Naturschutz willkommen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, nur "eine gewisse Wetterfestigkeit". Informationen unter Telefon 08171/2 65 71, E-Mail an bad-toelz@bund-naturschutz.de

© SZ vom 24.03.2015 / sci - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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