Bad Tölz-Wolfratshausen:Alarm am Nachmittag

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Im Nordlandkreis laufen Keller voll, die Grundstraße wird gesperrt

Von Barbara Briessmann, Bad Tölz-Wolfratshausen

Wasser von allen Seiten. Trotz des starken Dauerregens waren Polizei und Feuerwehren im Landkreis am Donnerstag bis zur Mittagszeit gelassen. Denn die Lage war ruhig. Danach häuften sich die Einsätze wegen vollgelaufener Keller und überfluteter Straßen, die teilweise gesperrt werden mussten. Bis in die Nacht warnten die Meteorologen weiterhin vor Regen, Gewittern und sogar Sturmböen. Die Pegel von Isar und Loisach stiegen unaufhörlich an. Allerdings wird noch nicht vor Hochwasser gewarnt.

Erst am frühen Nachmittag ging bei Kreisbrandrat Karl Murböck ein Alarm über Funk ein. "Ziemlich schnell danach kamen die nächsten Meldungen", sagt er. Trotzdem sei es eher ruhig geblieben. Ausrücken musste die Feuerwehr hauptsächlich, um voll gelaufene Keller in Ammerland, Wolfratshausen, Weidach und Holzhausen leer zu pumpen. In Ammerland und Holzhausen wurden zwei Straßen überflutet. "Eigentlich wenig, bei so einem Wetter", sagte Murböck.

Wie der Kreisbrandrat wunderten sich auch die Polizisten der Inspektionen in Wolfratshausen, Bad Tölz und Geretsried darüber, dass trotz des starken Regens und der großen Nässe so wenig los war. Allerdings vermuteten die Geretsrieder, dass die Grundstraße Richtung Königsdorf überschwemmt werden würde. Das war am Nachmittag soweit. Die Straße musste wegen Hochwasser gesperrt werden.

Entwarnung gab es am Donnerstag nicht mehr. Auch im benachbarten Landkreis Weilheim wurden viele Autofahrer wegen überfluteter Straßen ausgebremst. Sogar die Verkehrspolizei, die von einem Unfall auf der A95 in Höhe von Höhenrain auf dem Weg zurück zur Inspektion war, musste einen Umweg nach Weilheim in Kauf nehmen, weil die Staatsstraße 2064 auf Höhe von Marnbach wegen Hochwasser gesperrt war. Auch die Straße von Seeshaupt nach Eberfing sowie die B472 in Höhe zwischen Huglfing und Peißenberg wurden abgeriegelt.

Isar und Loisach schwollen am Donnerstag mächtig an. In Beuerberg wurde um 16 Uhr ein Wasserstand von 398 Zentimetern gemessen, das war ein Anstieg von elf Zentimetern in zwei Stunden. An der Messstelle der Isar in Bad Tölz stieg der Pegel in 16 Stunden um 35 Zentimeter auf 230 Zentimeter.

© SZ vom 10.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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