Verkehr:Baustelle gefährdet Schüler

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Rektorinnen schlagen Alarm: An der Tölzer Realschule müssen sich die Buben und Mädchen derzeit eine Fahrbahn mit den Autos teilen. Der Komplex am Alten Bahnhofsplatz wird erweitert

Von Suse Bucher-Pinell, Bad Töl

z - Der offizielle Spatenstich steht zwar noch aus, gebaut wird aber trotzdem schon fleißig an der Tölzer Realschule. Der Komplex am Alten Bahnhofplatz wird um elf Klassenzimmer erweitert und bekommt auch ein neues Heizwerk. Für Fußgänger, Autofahrer und Radler bedeuten die Bauarbeiten in den nächsten Monaten Einschränkungen im Straßenverkehr. Die Zufahrt von der Dietramszeller Straße aus wird zum Nadelöhr, bis zur Realschule ist nur eine Fahrspur als Einbahnstraße freigegeben. Der Gehweg ist Teil der eingezäunten Baustelle, was zur Folge hat, dass vor allem morgens zu Schulbeginn Massen von Schülern auf der Straße gehen.

Der Schulleiterin der Realschule, Barbara Lottner, sowie ihrer Kollegin von der Beruflichen Oberschule gegenüber, Maria Anna Grimm, ist das zu gefährlich. "Die Schüler müssen sicher zur Schule kommen", sagte Grimm am Dienstagfrüh bei einem Termin an Ort und Stelle mit Vertretern der Schulen, des Landratsamts, der Stadt und der Polizei. Städtisches Ordnungsamt und Polizei sind aufgefordert, bis zu diesem Donnerstag Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten, um die Situation zu entschärfen. Diskutiert wurde unter dem Lärm der schweren Baumaschinen die Aufstellung von Warn- oder Hinweisschildern, eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf zehn Stundenkilometer, das Anbringen von Blinklichtern und der Einsatz von Schulweghelfern. "Wir müssen schauen, was rechtlich möglich ist", sagte Gerhard Wurzer vom Ordnungsamt. "Das Wichtigste ist, dass die Autos langsam fahren", sagt deshalb auch René Beysel vom Hauptamt am Landratsamt.

Ein sicherer Schulweg ist das derzeit nicht: Wegen der Baustelle kommen sich Autos und Schüler am Tölzer Schulzentrum derzeit ins Gehege. (Foto: Manfred Neubauer)

Etwa 1300 Schüler besuchen die Realschule und Berufliche Oberschule mit FOS und BOS, knapp 140 das angrenzende Sonderpädagogische Förderzentrum. Hunderte Jungen und Mädchen kommen täglich mit der BOB am Bahnhof an oder mit dem Bus an der Haltestelle Peter-Freisl-Straße. Gerade diese Gruppe sollte nach dem Willen von Landratsamt und Schule während der Bauzeit einen Umweg über die Jahn- und Hindenburgstraße an der Berufsschule vorbei nehmen. Diese Strecke ist allerdings gut doppelt so lang wie die gewohnte Route und wird deshalb ignoriert.

Je nach Ankunft von Bus oder Bahn schiebt sich auch an diesem Morgen intervallmäßig ein ganzer Pulk von Schülern in Richtung Schulgebäude, ohne sich groß um Autos zu kümmern. So müssen diese notgedrungen langsam fahren. Zwischendurch kommt der Verkehr sogar immer wieder zum Stillstand, weil Eltern vom dem Eingang der Schule anhalten, um ihre Kinder aussteigen zu lassen. Untertags allerdings, wenn die Schülermassen zeitlich versetzt auf dem Heimweg sind oder zum Bäcker gehen, sei die Situation um einiges gefährlicher. "Dann brettern die Autos durch", beobachtete Barbara Lochner. Die Baustelle hat das Landratsamt in der letzten Ferienwoche einrichten lassen. Früher sei das nicht möglich gewesen, sagt Beysel. Derzeit werden am Straßenrand Bohrpfahlwände eingetrieben, um den steilen Hang zu stützen und ihn für den Bau des Heizwerks samt Bunker für Hackschnitzel vorzubereiten. Erst danach werden die Klassenzimmer in Angriff genommen. Der Rohbau soll laut Beysel bis Mai oder Juni nächsten Jahres stehen. Die Baustelleneinrichtung bleibe zunächst bis zum Jahresende bestehen, auch danach sei sie zeitweise immer wieder notwendig. Fertig werde der Anbau erst im Jahr 2016 sein.

© SZ vom 24.09.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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