Weitere Briefe:S-Bahn: Mies im Betrieb, scharf beim Kontrollieren

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Gemischte Religionsklassen

Ein Vorschlag, um den (auch in meinen damals durch die katholische Brille beurteilt) schlechten Religionsunterricht zu verbessern ( "Schulfach Religion ist nicht beliebt", 1. März): Vielfalt statt Einfalt!

Denn im Lieblingsfach Biologie wurden nicht nur Kühe und Schweine durchgekaut, in Deutsch kamen nicht nur Goethe und Schiller zur Sprache, im Sportunterricht wurde erfreulicherweise nicht nur Fußball gespielt - auch wenn das dem DFB vielleicht sehr gefallen hätte. Unsere Welt wird immer kleiner, weshalb immer weiter über den eigenen Kirchturm hinaus geschaut werden muss.

Deshalb sollten Schüler nicht nur eine in verschiedene Klassen trennende Religion kennenlernen, sondern gemeinsam auch möglichst viele andere Religionen und Weltanschauungen. Idealerweise durch verschiedene Lehrer, die ihre eigene Religion allen Schülern gemeinsam vorstellen. Manfred Schleyer, München

Fragen zum Gedenken

Es soll also eine Gedenkstätte zum KZ-Außenlager im Mühldorfer Hart entstehen, was zu begrüßen ist ( "KZ-Gedenkstätte bei Mühldorf wird eröffnet", 6. März). Erschreckend ist, wie beiläufig wir erfahren, dass noch im Sommer 1944 dort 8300 jüdische Häftlinge sowie 1700 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter "unter widrigen Umständen" eine Fabrik für Düsenflugzeuge vom Typ Me 262 aufbauten. Und weiter: "Wohl fast die Hälfte dieser Menschen ist dabei umgekommen." Für welches Unternehmen bauten die Sklavenarbeiter? Wer profitierte von den rund 5000 Toten? Ist er bestraft worden? Sind überhaupt Fabrikanten wegen Mordes drangekommen? Warum ist Ihre Meldung so klein und unvollständig? Ulrich Sander, Dortmund

Antworten darauf.

Staats-Bahn

Dem Bericht "Reiters Lektion für Söder" (1. März, München) ist wenig hinzuzufügen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hätte den designierten Ministerpräsidenten Markus Söder aber noch darüber aufklären können, dass in Bayern die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) für die S-Bahn zuständig ist. Die BEG ist eine hundertprozentige Tochter des Freistaats. Damit ist letztlich der Freistaat verantwortlich für die katastrophalen Verhältnisse rund um die S-Bahn, die in der letzten Zeit mit Sicherheit Zehntausende Pendler von der S-Bahn auf die Straßen gezwungen und damit zu noch mehr Staus und Schadstoff-Ausstoß geführt haben. Günter Keller, München

Kontrolliert wird trotzdem

Im ganzen Gejammer über die Unzuverlässigkeit und Pannen-Anfälligkeit der Münchner S-Bahn ("Schwerer Rüffel für die Pannen-S-Bahn" vom 1. März sowie die Polemik "Die reinste Zeitverschwendung" vom 3./4. März) wird gerne übersehen, dass es durchaus Bereiche gibt, die völlig problemlos laufen: Fahrkartenkontrollen beispielsweise! Die Freude für die Fahrgäste ist doch groß, wenn, wie am 28. Februar um 20.40 Uhr in der S-Bahnlinie 3 Richtung Mammendorf (pünktlich!), ein bisschen Alltag einkehrt. Strahlende Gesichter beim Vorweisen der jeweiligen Fahrscheine! Das ist wahre Kundenorientierung, auch bei Pannenserien nicht den Blick für die Routine zu verlieren. Danke für diese Beständigkeit, ich werde eine treue Kundin bleiben.

Ingrid Eisenack, Maisach-Gernlinden

© SZ vom 12.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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