Weitere Briefe:Kluge Krähen und ein ausgetrickster Naturschutz

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Naturschutz ausgetrickst

Nur die nur acht neuen Planstellen für die unteren Naturschutzbehörden (UNB) des ganzen Bayernlandes versieht die Landtags-CSU mit einem Sperrvermerk - bei mehr als 2000 neuen Planstellen in anderen Bereichen ("Planstellen unter Vorbehalt" vom 1. Februar). Was die Arbeitsüberlastung der bayerischen UNB betrifft, wird immer noch praktiziert, was der CSU-Landtagsabgeordnete Göppel der SZ vor Jahren sagte: "Es gibt zwei Möglichkeiten: Zum einen kann man die Gesetze auslichten und sagen, jetzt brauchen wir auch weniger Verwaltung. Oder man kann den Druck über eine kleine Verwaltung erzeugen, die sich nicht mehr in der Lage sieht, die Gesetzesflut zu bewältigen. Unter dem Kostendruck gehen wir nun den zweiten Weg." Auch ohne Kostendruck ist die CSU hier unbeirrbar. Hartwig Hagenguth, Grafrath

Kluge Krähen

Krähen mögen auf der Suche nach Freßbarem Abfälle rund um Müllbehälter verteilen ("Ich muss leider draußen bleiben", 31. Januar). Gedeckelte Eimer führen aber dazu, dass größere Abfälle wie Pizzakartons daneben landen, weil die Schlitze zu klein sind. Im übrigen sind Menschen die viel schlimmeren Verschmutzer von Parkanlagen - würden sie nicht Essen wegwerfen, kämen die Krähen auch nicht auf die Idee, Abfalleimer zu durchwühlen. Fazit: der Mensch ist die Ursache des Übels, die Krähe ist ein kluges Tier, das Essensreste verwertet. Dr. Elisabeth Krüger, München

Gesetzeslücken

Ihr Artikel "Wenn die Miete um 273 Prozent steigen soll" (6. Februar) ist ein schönes Beispiel für den populistischen Gesetzes-Flickenteppich, der in umgekehrter faustischer Manier das Gute will, aber stets das Böse schafft.

So auch die im Jahr 2016 in Kraft getretene Erbrechtsreform, nach der Wohnungsunternehmen mit Beständen von unter 300 (!) Wohnungen keine Verschonungsregelungen mehr beanspruchen können und somit wie Privatvermögen behandelt werden.

Folge: Faktisch jeder Erbe eines solchen, womöglich zuvor generationenlang und verantwortungsvoll geführten, Unternehmens wird aufgrund der niedrigen Freibeträge, die nie mit den exorbitant steigenden Bodenrichtwerten Schritt gehalten haben, zum Verkauf an solche anonym und rücksichtslos agierenden Investoren gezwungen.

Super gemacht, Bundesregierung! Maximilian Winkler, München

Eingeschüchtert

"Richter hängt Kreuz wieder auf" vom 2. Februar, Leserbrief "Kreuzpeinlich" vom 8. Februar und "Richter lässt Kreuz im Gerichtssaal abhängen" vom 19. Januar:

Wir sind ein säkularisiertes Land. Staat und Kirche sind getrennt. Recht gesprochen wird im Namen des Volkes. Da hat das christliche Symbol Kreuz in einem Gerichtssaal eigentlich nichts zu suchen. Auch nicht im katholischen Miesbach. Bedauernswert, dass der nach Hassbriefen eingeschüchterte Miesbacher Amtsgerichtsdirektor das Kreuz doch wieder aufgehängt hat. Peter Kühn, München

© SZ vom 12.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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