Weitere Briefe:Her mit den Touristen und weg mit dem bösen Wolf

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Adieu am Dom

Die Glosse "Abschied vom Seppodrom" von Christian Mayer (20./21. Januar, in der Kolumne "Null Acht Neun") ist ein hervorragender - auch humoristischer - Kommentar (Gratulation!), mit dem wir voll und ganz einverstanden sind. Beim "Andechser am Dom" handelt es sich um eine wunderbare und originelle Münchner Gaststätte mit hervorragendem Essen, und wir bedauern es sehr, dass dieser historische Bau abgerissen und durch einen neuen Komplex ersetzt wird ("Veganer-Café oder Yogastudio..."). Wir protestieren sehr dagege. Gerda und Gerhard Philipp, Dachau

Passauer Gejammere

Vieles im Beitrag "Pappkulisse Passau" (20./21. Januar und Leserbriefe "Touristen willkommen in Passau" vom 25. Januar) ist real beschrieben, nur bleibt es ein Jammern auf hohem Niveau. Schauen Sie sich heute die Fußgängerzone von Passau an, wenn möglich ab 15 Uhr. Öde, trist und ohne Charme. Wie würden die Stadt und der Handel in dieser Stadt ohne die Touristen überleben wollen? Jeder Einzelhändler wird sich den Wünschen, Anforderungen des Marktes unterwerfen, das ist die Überlebensstrategie. Das erleben wir nicht nur in Passau, das ist in allen touristisch interessanten Orten der Fall. Wer hier nicht mitmacht, den bestraft die Masse. Aber nur jammern und mit dem Finger auf die zeigen, die ein Teil des städtischen Einkommens sind, das ist der einfache Weg. Ja, es gibt Touristen, die alt sind, die auch Socken zu Sandalen und Shorts tragen, das mag nicht schön sein, aber warum stört Sie das Herr Greipl? Welche Anstrengungen unternimmt der Einzelhandel, um dem Trend von Kuckucksuhren und sonstigem Krimskrams zu begegnen? Kann man es mit Freundlichkeit (!) und einer internationalen Sprache versuchen? Als Tourist in Passau ist man fasziniert von der Kulisse, der Lage und den Hochwassermarkierungen. Aber angenommen fühlt man sich nicht. Der Passauer fremdelt. Vieles hat sich durch die Uni verändert, geblieben ist die geschlossene Gesellschaft Passau. Vom Passauer und vom Umland wird Passau nicht leben oder überleben können. Altes zu bewahren ist schon richtig, aber man darf auch mutiger sein, um die Touristenpfade durch viel Eigeninitiative zu entzerren. Jammern hilft hier nicht - es anders versuchen und machen, das kann helfen. Manfred Jenschke, Gilching

Böser Wolf

Wir haben größtes Verständnis für Bauern oder Nutztierhalter, die hier keine Wölfe sehen wollen ("Wolfsgeheul", 24. Januar). Auch in Tirol wehren sie sich dagegen, wie aus Zeitungen dort ersichtlich, zumal auch der Tourismus betroffen wäre. In relativ menschenleeren Gegenden wie oft in Kanada (dort haben wir einen Wolf auf einer Lichtung nahe eines Hotels gesehen), Nordeuropa et cetera gehören Wölfe hin, in Deutschland jedoch nicht - auch wenn sie einst hier heimisch waren. Das gleiche gilt für Bären, Wildkatzen (wer sorgt sich um bald aussterbende Vögel?) und Luchse, die den Menschen und Nutztieren gefährlich werden können. Nicht jede Entwicklung lässt sich umkehren, vor allem dann, wenn die Bevölkerung sich vervielfacht hat. Märchenhaftes Wunschdenken von in der Vergangenheit lebenden Tierliebhabern ist einfach unrealistisch und gefährlich. Brigitte Broßmann, Neubiberg

Bürgerliches Privileg

Die sogenannten Reichsbürger sollten sich glücklich schätzen, in dieser freiheitlichen und toleranten Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland zu leben ( "Kringel am Himmel", 25. Januar). Würde das "Deutsche Reich" tatsächlich noch existieren, wären sie wohl allesamt längst in der Psychiatrie gelandet. Wolfram Franke, Vaterstetten

© SZ vom 01.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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