Weitere Briefe:Fingerzeige für München, für Kirche und Autofahrer

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Fingerzeig für die Kirche

Die Tatsache, dass jetzt auch Laien (wieder) eine Pfarrei leiten können ("Im Team mit dem Kollegen Priester" vom 21. März) ist ein guter Schritt in Richtung Entlastung der weniger werdenden Priester. Aber er kann nur ein Zwischenschritt sein, da er die unbiblische Zweiteilung der Kirche in Priester und Laien zementiert. Die Laien "dürfen" jetzt etwas, was in Theorie und Praxis bisher nur die Priester tun konnten. Zur Feier der Eucharistie und anderer Sakramente braucht man dann wieder einen Priester. Ein zweiter Zwischenschritt könnte die Zulassung von "viri probati" zur Priesterweihe sein, und zwar nicht nur für "ganz entlegene" Gemeinden, sondern für die ganze Kirche oder wenigstens eine ganze Region.

Aber die endgültige Lösung wäre doch: Gemeinden wählen aus einer Zahl von Kandidaten beziehungsweise aus ihrer Mitte ihren zukünftigen Leiter (ob ledig oder verheiratet), stellen ihn dem Bischof vor, der prüft dessen Eignung und weiht ihn dann zum Priester. (Irgendwann auch eine Leiterin.) Die Weihe ist doch nichts anderes als die sakramentale Beauftragung eines Christen zum Dienst der Leitung in und an der Gemeinde. Im Lauf der Jahrhunderte hat sich der Kandidatenkreis auf zölibatäre Männer eingeengt. Notzeiten der Priesterberufungen sollten auch als Fingerzeig des sonst so viel beschworenen Heiligen Geistes gedeutet werden, der Mut macht zu kreativen Lösungen. Ganz in der Tradition des Münchner Kardinals Faulhaber, dessen Wahlspruch lautete: Vox temporis - vox dei, ,die Stimme der Zeit ist die Stimme Gottes'. Anselm Bilgri, München

Nur E-Autos als Zweitwagen

Der staatliche Bonus beim Kauf eines Elektroautos war und ist eine falsche Entscheidung der Politiker zu Gunsten der Automobilindustrie ("Münchens verhängnisvolle Liebe zum Auto" vom 23. März). Richtig war gewesen, Steuergelder für städtische Elektrobusse zu geben, Ladesäulen zu bauen und in Tiefgaragen von Mietshäusern Lademöglichkeiten zu installieren. Nur mit einem guten öffentlichen Nahverkehr und der Elektromobilität ist die Schadstoffbelastung zu bekämpfen. Ich würde sogar vorschlagen, dass Zweitwagen in Deutschland nur noch als E-Auto zulässig sind. Ich persönlich fahre einen Renault "Zoe" mit Ökostrom, habe eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach, habe drei Kinder, eine Frau und wir leben auf dem Land in Niederbayern. So einfach wäre es mit der E-Mobilität. Wo ein Wille, da ein Weg! Peter Pfaffenbauer, Aldersbach

Münchner Markt-Macht

Die Stadtverwaltung sollte die städtischen Märkte wie geplant sanieren, einen beihilferechtlichen Einspruch aus Brüssel in Kauf nehmen und notfalls in Luxemburg dagegen klagen, und zwar unabhängig vom Ergebnis des beauftragten Kanzleigutachtens ("Die Angst vor einem Nein aus Brüssel" vom 24. März).

Die Zuständigkeit für kommunale Stadtgestaltung muss erhalten bleiben! Sollten die angeführten europarechtlichen Beihilfe-Zweifel sich durchsetzen, müsste es ja auch unzulässig sein, die zur Erhaltung der Angebotsvielfalt unter Marktpreisen berechneten Mieten für die Läden im Rathaus zu vereinbaren. Dr. Wilhelm Knittel, Grünwald

© SZ vom 28.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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