Wachstumsdruck:Regionalplaner fordert mehr neue Baugebiete

Das Wohnen frisst im Großraum München wesentlich mehr Fläche als das Gewerbe. Von den sogenannten Siedlungs- und Verkehrsflächen nimmt Wohnen 53,4 Prozent in Anspruch, das Gewerbe hingegen nur 13,7. Diese Zahlen zum Flächenverbrauch hat Christian Breu, Geschäftsführer des Regionalen Planungsverbands, in der Debatte über die Fortschreibung des Regionalplans vorgelegt - auch vor dem Hintergrund des Volksbegehrens zum Flächenverbrauch. Hauptgrund für den hohen Wohnflächenverbrauch ist laut Breu der gesellschaftliche Wandel: Lebten 1972 nochdurchschnittlich 2,6 Personen in einem Haushalt, sind es jetzt nur noch zwei. Läge man die Zahlen von 1972 heute zugrunde, sagte Breu, "dann könnte man 700 000 Menschen mehr unterbringen". Oder umgekehrt: Statt 1,4 Millionen Wohnungen bräuchte es nur 1,1 Millionen. Der RPV-Geschäftsführer warnte jedoch davor, zu wenig Flächen für Wohnungen auszuweisen: "Die Wohnungs- und Mietpreise würden dadurch noch weiter ansteigen und die wirtschaftliche Entwicklung würde gedrosselt." Das berge sozialen und finanziellen Sprengstoff. Der Großraum München brauche neue Siedlungsflächen. Hierwürden die Arbeitsplätze angeboten, deswegen gebe es großen Zuzug. Der Regionalplan enthält Ziele zur Siedlungs-, Verkehrs- und Freiraumentwicklung, er soll im Juni verabschiedet werden.

© SZ vom 14.03.2018 / pa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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