Vor Stadtparteitag:FDP fordert billigere Park-and-Ride-Plätze

Die Münchner FDP hat einen "Paradigmenwechsel" in ihrer Verkehrspolitik angekündigt. In einer Großstadt könne man nicht "primär auf den Autoverkehr" setzen, erklärte der Stadtvorsitzende Andreas Keck. Es gehe darum, Mobilität als Zusammenwirken aller Verkehrsmittel zu denken - bessere Angebote für Radfahrer gehörten ebenso dazu wie attraktivere Park-and-Ride-Plätze im Umland. Die hohen Fahrpreise auf den S-Bahn-Außenästen seien dabei ein großes Problem, so Keck. Sie hätten zur Folge, dass diejenigen besonders viel zahlen müssen, die ihr Auto vernünftigerweise weiter draußen stehen lassen. Der FDP-Chef kann sich vorstellen, niedrigere Spezialtarife für Park-and-Ride-Kunden einzuführen.

Die FDP will bei ihrem Stadtparteitag am Montag ihre neuen Vorschläge zur Verkehrspolitik diskutieren. Dabei soll es auch um eine Anregung von Stadtrat Michael Mattar gehen: deutlich höhere Preise in den Parklizenzgebieten, im Gegenzug soll die Grundsteuer sinken. Unterm Strich würden die Münchner dadurch entlastet, beteuert Mattar, nach seiner Vorstellung um etwa drei Millionen Euro. "Die Preise stimmen heute nicht mehr", sagte der FDP-Politiker über die Münchner Parktarife, eine Jahreslizenz koste pro Monat in etwa so viel wie eine halbe Schachtel Zigaretten. Knappes Gut wie Parkraum habe aber seinen Preis. Da ein deutliches Plus beim Parkwapperl gegen eine Bundesverordnung verstoße, will Mattar über den Städtetag eine Initiative starten. Letztlich gehe es darum, den Autoverkehr marktwirtschaftlich zu steuern - auch, um die vorhandenen und oft wegen des Preises gemiedenen Tiefgaragen besser auszulasten.

© SZ vom 21.07.2015 / dh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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