Von Belgien nach Moosach:Flüchtlinge mit Taxi unterwegs

Die Polizei hat in Moosach ein Taxi gestoppt. Nur der Fahrer hatte Papiere. Seine Fahrgäste gaben an, illegal nach Deutschland eingereist zu sein.

Als die Polizei sie fand, saßen sie in einem belgischen Taxi - in Moosach, gestrandet irgendwo zwischen ihrer Heimat und der Zukunft: Eine 29-jährige Frau aus Afghanistan, deren zwei Kinder sowie zwei 28 und 48 Jahre alte Iraner drängten sich auf den Sitzen des Taxis. Polizeibeamte hielten den Wagen am Sonntagmorgen gegen 7.15 Uhr an der Max-Born-Straße an.

Nur der Fahrer hatte Papiere - belgische. Seine Fahrgäste gaben an, illegal nach Deutschland eingereist zu sein - über Griechenland, wohin sie über unterschiedliche Routen gegen Geld geschleust worden waren. Für eine Summe in jeweils fünfstelliger Höhe hatten sie zudem gefälschte Pässe sowie Flugtickets nach Brüssel erhalten. Kennengelernt hatten sich die Flüchtlinge erst im Flugzeug.

Da die Afghanin zu ihren Verwandten nach München wollte, um dort Unterschlupf zu finden, stieg die ganze Gruppe in Brüssel in ein Taxi, das sie für 800 Euro nach München fuhr.

Die illegal Eingereisten wurden zunächst festgenommen, stellten aber Antrag auf Asyl. Inzwischen wurden sie entlassen. Die gefälschten osteuropäischen Pässe und die Flugtickets wurden sichergestellt. Die Ermittlungen dauern an.

© SZ vom 22.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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