Man könnte sich so schön für sein Zuhause ausstatten auf der Auer Dult. Ob es nun der antike Sekretär für einen schlappen Tausender ist, oder einfach nur Zeug für ein paar Euro: das Wunderpoliermittel für Kerzenleuchter etwa, die Bienenwachs-Schuhcreme oder diverse Bürsten, die es praktisch für jede Lebenslage gibt. Und so weiter. Es ließe sich auf vielen Zeilen aufzählen, was die Auer Dult ausmacht und warum man immer wieder herkommen muss. Aber das ist gar nicht notwendig, denn die Münchner wissen, was sie an ihrem Volksfest haben.
Wer sich ein Bier in der Wurst- und Hühnerbraterei Heinz oder bei der Fischer Vroni gönnt, ist schon mal nicht umsonst gekommen. Auch eine Fahrt im Kettenkarussell "Wellenflug", das abends so schön warm beleuchtet ist, macht vor der Kulisse der Mariahilfkirche einfach Spaß. Zeit für einen Bummel bleibt dann immer noch, auch wenn man wirklich nix braucht. Hinterher freilich ist man froh, dass man den Glaskeramik-Kochfeld-Schaber entdeckt hat und das praktische Spätzlesieb, das in der heimischen Küche schon immer gefehlt hat. Dann sind da auch noch die hübschen Metallknöpfe für die Trachtenjacke, wenn man schon mal da ist. Und der günstige Gürtel beim Stand nebenan, der geht auch noch. Aber man braucht ja nix, wirklich nicht. Trotzdem ist es gut, dass sie direkt neben der Dult einen mobilen Geldautomaten mit der Aufschrift "Zasterlaster" aufgestellt haben. Denn es kann ja vorkommen, dass Besucher noch einer Namenstasse für die Frau über den Weg laufen, einer Kassette (ja, das gibt's noch) mit Volksmusik für die Tante und einer Krümelmonster-Handpuppe fürs Patenkind. Und es gibt auf der Auer Dult auch Taschen, in denen man die Sachen, die man überhaupt nicht braucht, nach Hause bringt.
Unter der Woche war der Andrang auf der Dult überschaubar. An diesem Wochenende aber dürfte es noch einmal eng werden auf dem Mariahilfplatz. Am Sonntag, 19 Uhr, ist der Spaß dann bis Ende April vorbei.