Verzögerung:Die ewige Sanierung

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Das neue alte Café Roma macht wohl erst im Juni auf

Von Franz Kotteder

Wäre alles nach Plan gelaufen, dann wären die Münchner A-, B- und C-Promis schon vor einem knappen Jahr wieder auf der großen Terrasse an der Maximilianstraße gesessen und hätten sich anschauen lassen. Denn eigentlich wollte der Szene-Gastronom Gabriel Lewy schon im vergangenen Frühjahr sein Café Roma wieder aufleben lassen. Doch dann gab es Schwierigkeiten mit der Bausubstanz, die Statik sprach gegen eine Küche im ersten Stock. Aus der dann verschobenen Eröffnung im Herbst wurde ebenfalls nichts. Jetzt sagt Lewy: "Es müssen noch ein paar Dinge geprüft werden. Aber ich hoffe, dass wir rechtzeitig zum Sommer aufmachen können."

Im Jahr 2000 hatte Lewy zusammen mit seiner damaligen Lebensgefährtin, der Schauspielerin Iris Berben, das Café Roma eröffnet und sieben Jahre lang als einen der beliebtesten In-Treffs der Stadt geführt. Besonders die Terrasse an der Ecke zum Karl-Scharnagl-Ring war der Renner, hier hielten Fußballer und Schauspieler aller Klassen gerne Hof, umgeben von mehr oder weniger scheuen Bewunderern. An Silvester 2007 war jedoch Schluss mit der Schickimicki-Herrlichkeit: Das Café Roma machte dicht, musste einem Gucci-Flagship-Store weichen.

Das war aber noch nicht das Ende der Geschichte, denn Mitte 2011 machte direkt daneben, in der Maximilianstraße 33, die Teppichhandlung Saemmer das wahr, was viele weniger seriöse Teppichhändler sonst nur vortäuschen: Sie gab ihre Geschäftstätigkeit auf, der Laden wurde frei. Gabriel Lewy bewarb sich bei der Hauseigentümerin, der Liegenschaftsverwaltung des städtischen Kommunalreferats - wie eine Reihe anderer Gastronomen. Die von ihm geplante Neuauflage des Café Roma bekam tatsächlich 2014 den Zuschlag.

Seither reiht sich offenbar eine Sanierungsmaßnahme und eine Bauprüfung an die andere. Mit der Statik der Einbauten befasste sich sogar der Stadtrat und genehmigte Mittel für den Umbau. Nun sieht Lewy, der offenbar über eine gehörige Portion Engelsgeduld verfügt, Licht am Horizont: "Bis Anfang Februar sind die letzten Prüfungen abgeschlossen", sagt er, "dann beginnen wir mit dem Umbau." In etwa vier Monaten, schätzt Lewy, kann er das neue Café Roma eröffnen. Kommunalreferent Axel Markwardt (SPD) bestätigt diesen Zeitplan: "An uns soll es nicht scheitern. Wir wollen alles daran setzen, dass das Café Roma so schnell wie möglich wieder Realität wird."

© SZ vom 22.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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