Verschiedene Studien:Zahlenspiele

Die dritte Startbahn bringt Jobs - wie viele es werden, ist unklar

Wie viele zusätzliche Arbeitsplätze bringt die geplante dritte Start- und Landebahn am Flughafen? Befürworter wie Gegner jonglieren mit allerhand Zahlen. So hatte die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (VBW) im Oktober eine Studie präsentiert, wonach das Projekt bis zu 15 300 neue Jobs im Freistaat schafft. Im Gegenzug rechneten die VBW-Gutachter vor, könnten bis zu 17 400 Arbeitsplätze in ganz Bayern wegfallen - für den Fall, dass die dritte Piste nicht realisiert wird.

Das wiederum rief die Startbahn-Gegner auf den Plan. Die behaupteten in der vergangenen Woche mit Verweis auf die Genehmigungsunterlagen, es würden bis 2025 bis zu 32 500 neue Jobs entstehen, wenn die dritte Startbahn nicht gebaut werden würde. Und bis zu 40 700 neue Jobs würden geschaffen, wenn der Airport das Projekt realisiert. Doch das war eindeutig zu hoch gegriffen: Denn die genannten Werte stellen die absolute Zahl der für 2025 erwarteten Arbeitsplätze im Erdinger Moos dar. Derzeit sind beim Flughafen wie bei den Firmen und Behörden am Airport 32 000 Leute beschäftigt. Somit beträgt der prognostizierte Stellenzuwachs bei einem Bau der Piste nach den Genehmigungsunterlagen lediglich 8700 zusätzliche Stellen; sollte die dritte Bahn nicht errichtet werden, beträgt der Zuwachs demnach nur gut 500 zusätzliche Jobs.

Wirklich in die Zukunft schauen kann wohl niemand. Eine Studie der IHK aus dem April kam wiederum zu anderen Zahlen: Deren Gutachter sagten voraus, dass der Bau der dritten Startbahn bis 2025 etwa 21 000 neue Jobs schafft - und zwar ausschließlich am Airport-Campus.

© SZ vom 17.11.2015 / mvö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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