Wenn die Politik sich beliebt machen will, legt sie ein Wachstumsprogramm auf und gibt viele Millionen aus. Die bayerische Polizei macht es nicht viel anders, bloß dass sie ihren Plan dann Welpen-Programm nennt. Und die wachsen ja auch, und wie, am Ende sind sie ordentliche Polizeihunde. "Das Welpen-Programm der Diensthundestaffel geht in eine neue Runde", verkündet nun das Präsidium in der Ettstraße jetzt voller Stolz. In dieser neuen Runde tritt Hombre an. Hombre ist 14 Wochen alt, männlich und ein Belgischer Schäferhund. Wie nebenbei und ohne dies explizit herauszustellen, beweist das Innenministerium, dem die Polizei unterstellt ist, seine Aufgeschlossenheit gegenüber Zuwanderern. Wäre man nicht so offen, würde man wohl auf einem Deutschen Schäferhund bestehen.
Zuerst Buddy und Lilly, nun also Hombre: Damit verfügt die Polizei über zwei Mantrailer-Hunde und einen Azubi-Mantrailer. Buddy und Lilly waren auf dem Spezialgebiet die ersten, die im April 2012 am Münchner Präsidium ihre Ausbildung begannen. Heute sind sie echte Maintrailer, das heißt, sie können die mikroskopisch kleinen Hautpartikel, die jeder Mensch ständig verliert, erschnüffeln und den Weg einer bestimmten Person auch noch Tage später rekonstruieren. Nach der Explosion am Donnerstag in Sendling-Westpark etwa verfolgten die Münchner Mantrailer die Spur des flüchtenden Täters. Die Mantrailer-Hunde werden in ganz Bayern eingesetzt, sie suchen vermisste Personen - oder Straftäter.
Nun also auch noch Hombre: Er kommt bereits als Welpe zu seinem Hundeführer, normalerweise werden die Diensthunde erst ab einem Jahr ausgebildet. Mit dem Welpen-Programm sollen die Tiere frühzeitig an ihre Aufgabe herangeführt werden und sich an ihr neues Herrchen gewöhnen. Denn dort gehören sie ab sofort zur Familie.