Veranstaltungstipps:Die Woche in München

Tunten, Trauer und Tabubruch: In München ist diese Woche Einiges los. Die Veranstaltungstipps - immer donnerstags auf sueddeutsche.de

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Komödie Mut zum Tabubruch: Karin Dor in "Man liebt nur dreimal" Sie hat etwas von einer Katze, der sprichwörtlich sieben Leben nachgesagt werden. Denn Karin Dors Geschichte ist geprägt von Erfolgen, Rückschlägen und Neuanfängen.Nachdem die Schauspielerin als erstes deutsches Bond-Girl und Hitchcock-Aktrice ("Topas") in den sechziger Jahren für Furore sorgte, folgten danach persönliche und berufliche Tiefs. Mit der Weltkarriere wurde es nichts, doch die Wiesbadenerin ließ sich nicht unterkriegen und schaffte nach zahlreichen Nebenrollen schließlich 2006 ihr Kinocomeback ("Ich bin die Andere").So gesehen haben ihr Gunther Beth und Barbara Capell die Rolle der Isabella in "Man liebt nur dreimal" geradezu auf den Leib geschrieben. Dor spielt da eine Frau reiferen Alters, die sich aus ihrer freudlosen Ehe löst und ihr Leben selbst in die Hand nimmt.Sie wirft alle Zwänge ab, pfeift auf Gewohnheiten, bricht mit Tabus. Und wird so zu einer echten Herausforderung für all diejenigen, die ihr schon lange nichts mehr zugetraut haben. Fast wie im richtigen Leben."Man liebt nur dreimal", Regie: Michael Wedekind, Mi., 27. August (Premiere), 20Uhr, Komödie im Bayerischen Hof, Promenadeplatz 6, 29161633Foto: ddp(SZ-Extra vom 21.08.2008 /Ariane Witzig/lado)

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FotografieMoses in MünchenWas ist eine rollende Tonne? Eine begehbare Attraktion auf dem Oktoberfest, 1962 lebendig und perspektivisch perfekt von Stefan Moses mit der Linse eingefangen. Moses, berühmt für seine Portraits prominenter Zeitgenossen einerseits und unbekannter Deutscher andererseits, lebt seit 1950 in München.Und so verwundert es nicht, dass er auch Alltag und buntes Treiben in seiner Stadt fotografiert hat. Anlässlich seines 80. Geburtstages öffnet die Sammlung Fotografie im Münchner Stadtmuseum ihr Archiv und zeigt eine kleine, aber feine Austellung.Im Fokus der 40 Fotografien aus den Jahren 1950 bis 1967 stehen Impressionen vom Stadtleben und dem Oktoberfest. Als diese Fotografien entstanden, arbeitete Stefan Moses noch vorwiegend als freier Bildjournalist, unter anderem für den Stern und für twen, bevor er sich dann auf seine Langzeitprojekte konzentrierte. Die Ausstellung gibt daher einen interessanten Einblick in die frühe Schaffenszeit des Fotografen."Münchner Leben - Fotografien von Stefan Moses 1950-1967", Di., 26. Aug., bis 11. Jan., Di. bis So. 10-18 Uhr, Münchner Stadtmuseum, St.- Jakobs-Platz 1, 23322370Foto: Andreas Heddergott(SZ-Extra vom 21.08.2008 /seib/lado)

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PartyTanzen bis zum UmfallenDonnerstag: Yo! Max Merls Hip-Hop-Nacht "Whatchawant!" im Atomic Café mit DJ Snatchatec kündigt an: "Hier wird richtig gemixt, vom Oldschool- und Trueschool-Hip-Hop über Golden-Age-Rap bis zu Electronica, Trip-Hop und Funk steht alles auf'm Zettel. Tightness der Güteklasse" (22 Uhr, Neuturmstraße5).Freitag: Lecker: Die Partyreihe "Yum Yum" findet dieses Mal ausnahmsweise am vierten Freitag im Monat statt, da eine Woche früher das Registratur-Geburtstagsfest war. Schu und Max Mausser sorgen für Stimmung (22 Uhr, Blumenstraße 28).Samstag: Grandios: Das "Rococo Summer Clubbing" im 8 Seasons feiert auf der Terrasse, im Opernsaal und Innenhof mit DJane Donna J. Nova, Melih Ask, Malivai Washington, DJ S.F., DJ Massimo Santoro, Marc Aurel, DJ Sam, DJ V Love, DJ Mete und Percussions von Mo. Dazu werden Go-Gos, Feuerspucker, Airbrush Tattoos und eine Dia-Show geboten (22 Uhr, Maximiliansstraße 2).Sonntag: Open-Air-Disco: Beim "Kaiserwetter" im Volksgarten kann man bei entspannten elektronischen Beats auf Kanapees ausruhen (18 Uhr, Rosenheimerstraße145h).Montag:Ampel auf Grün: Beim "Verkehrschaos" in den Drei Türmen bestimmen die Gäste an ihren Flirt-Status mit einer T-Shirt-Farbe: rot (vergeben), gelb (unentschlossen), grün (zu allem bereit). (21Uhr, Friedenstraße 10).Dienstag: Sonnenblumen pflücken.Mittwoch: Leiwand: Zum "Wiener Elektro-Schmäh" kommen Electric-Indigo aus Wien und Mark Wehlke im Palais zusammen (22 Uhr, Arnulfstraße16-18).Foto: Andreas Heddergott(SZ-Extra vom 21.08.2008/Birgit Ackermann/lado)

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Freilicht-KinoDie Klappe fällt im Schwabinger Ungererbad zum letzten MalWer früher stirbt, ist länger tot - Der vielsagende Titel von Marcus H. Rosenmüllers Komödie passt nur allzu gut für eine Abschiedsvorstellung. Denn nach acht Jahren findet das Open-Air-Kino "Kino am Pool" wegen anhaltender Lärmbeschwerden einiger weniger Anwohner ein jähes Ende.Am Samstag, 23.August, verabschieden sich die Veranstalter mit dem bayrischen Erfolgsfilm von ihrem Publikum im Schwabinger Ungererbad. Seit 2001 haben Zehntausende Besucher "Kino am Pool" besucht. Das Konzept war simpel: Nach der Arbeit an heißen Tagen zum Baden, anschließend einen locker-leichten Film ansehen.Nun ist Schluss, "weil im dicht besiedelten Wohngebiet rund um den Schwabinger See exakt drei Anwohner die Ansicht vertreten, Kino am Pool sei nicht länger tragbar", sagt Veranstalter Reinhard Straßer."Dabei hat das Referat für Gesundheit und Umwelt unsere Tonanlage jedes Jahr zu Beginn von Kino am Pool versiegelt und während den Veranstaltungen in regelmäßigen Abständen den Lärm gemessen. In acht Jahren haben wir die zulässigen Grenzwerte nie überschritten." Weil nun trotzdem eine Privatklage droht, schaut sich Straßer nach Alternativ-Standorten in der Stadt um: "Was nicht ganz leicht ist."Erstmal wollen er und sein Team sich aber von den Besuchern mit einem großen Abend verabschieden. Der Eintritt dazu ist frei. Einlass ist von 20.30 Uhr an, und die Vorstellung beginnt bei Einbruch der Dunkelheit und bei jedem Wetter.Foto: Robert Haas(SZ-Extra vom 21.08.2008/her/lado)

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TravestieHaariger Mix Beim vorigen Auftritt im Oberanger-Theater kam einer der Höhepunkte vor der eigentlichen Show: Ein Video zeigte minutenlang, wie sich Kay Ray am Garderobenspiegel hin- und her-, auf-, ab- und wieder aufschminkte vom Passfotogesicht zum "Androgynen Edelpunk", wie er gerne bezeichnet wird. Grob gesagt, macht der einstige Osnabrücker Friseur (bisweilen verunstaltet er noch in der Show die Haare der Gäste) Travestie.Doch dieser Kerl verkleidet sich nicht als Marlene Dietrich oder anderer Vamp, sondern eher als tuntiges Mischwesen, ein Mix aus Flamenco-Tänzer und Papagei. Auch sonst fällt er aus dem Rahmen seines Genres: Mit Witzen, die unter Marika Röcks Gürtellinie und auf ihre Vergangenheit im Dritten Reich abzielen, die Schwule und Lesben im Publikum ebenso wie Heteros in ihrer Privat- und Intimsphäre verletzen. Anarchisch gut.Es heißt, er tritt am Donnerstag und Freitag, 21. und 22. August, mit neuem Programm ("Haarscharf") im Oberanger auf (Telefon26018010, Oberanger 38, 20.30Uhr) - aber im Prinzip ist eh jeder Abend neu bei Kay Ray.Dafür sorgt auch die Stimmungsspitze zum Ende des Programms, das er so auf bis zu drei Stunden ausdehnt: Solange er Lust hat, improvisiert er mit mächtiger Diven-Stimme und viel Stegreif-Witz zu zufällig ausgewählten Standards aus zwei Liederbüchern.Foto: Andreas Heddergott(SZ-Extra vom 21.08.2008/zir/lado)

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PopkonzertRetrobilly Die "Stray Cats" kündigen erneut ihren Rücktritt an, zunächst aber lockt Brian Setzer Halbstarken-Cliquen ins Zenith London machte es möglich.Zwar hatten sich die Stray Cats schon im Jahr zuvor in einem New Yorker Vorort gegründet. Aber erst, als sie 1980 ins fröhlich anarchische England übersiedelten, trafen sie den Nerv der Fans. Punk hieß die Musik der Stunde, zumindest musste es irgendwie danach aussehen oder sich damit in Verbindung bringen lassen.Die Stray Cats präsentierten sich als Ahnherren der Bewegung, als Rockabilly-Streber mit immenser Energie und genug Tattoos am Körper, um trotz Rockertolle zwischen Glatzen und Irokesen ihren Platz zu finden. Und sie hatten Glück. Nach wenigen Monaten als Geheimtipp nahm sie der Alt-Rock'n'Roller Dave Edmunds unter seine Produzenten-Fittiche.Es folgten Hitsingles und der steile Aufstieg an die Spitze einer gerade sich frisch formierenden, dezent angepunkten Rockabilly-Retro-Szene. Die Kombination des jazzgeschulten Sängers und Gitarristen Brian Setzer, des clever slappenden Kontrabassisten und Musikprofessorensohns Lee Rocker und des gekonnt reduziert trommelnden Jim McDonell begeisterte ein knappes Jahrfünft die Szene, dann flaute die New-Wave-Welle ab, die auch die Stray Cats nach oben gespült hatte.Es folgten die üblichen Jahre der Trennungen und Wiedervereinigungen, verschiedene Soloprojekte wie das erfolgreiche Brian Setzer Orchestra, schließlich 2003 ein dauerhaftes Revival, das nun wiederum in die letzte Runde gehen soll.Jedenfalls haben die Stray Cats angekündigt, sich diesmal vorerst endgültig zu trennen, und die Botschaft sorgt bereits für ausverkaufte Hallen von Frankreich bis Australien.München, der erste der drei Deutschland-Termine, hat es da noch vergleichsweise gut. Denn das Zenith, wo die Stray Cats am Sonntag, 24.August, Station machen, ist groß genug, um reihenweise Feierabendgangs und Halbstarken-Cliquen zu empfangen. Trotzdem sollte jeder, der auf Retrobilly und Stilverwandtes steht, sich diesen Abend dick im Kalender anstreichen.Schließlich könnte es tatsächlich das letzte Mal sein, dass man "Rock this Town" im Original-Sound geboten bekommt. Und dann bleibt wieder nur dieses lächerlich kleine Fenster bei Youtube für die Dosis Nostalgie. Wie fade, wenn man Setzer und Kollegen live erleben kann.Stray Cats, So., 24. Aug., 20 Uhr, Zenith, Lilienthalallee 29, 21839182Foto:(SZ-Extra vom 21.08.2008/Ralf Dombrowski/lado)Foto: Veranstalter

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