Veranstaltungen:Eine Stadt wird bunter

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Im Mai finden mehrere Workshops und Festivals statt

Street Art lässt sich in den nächsten zwei Wochen in München an drei verschiedenen Orten recht unmittelbar erleben, und zwar direkt in der Phase der Entstehung. An diesem Sonntag zum Beispiel im Rahmen des Kunstareal-Fests am Lenbachhaus. Da gibt der Künstler Daniel Man zwischen 14 und 17 Uhr einen Graffiti-Workshop für Jugendliche auf dem Museumsvorplatz. Dort steht auch der Kiosk, den er seit einem Jahr unter dem Titel "Eis, Eisbaby" neu bearbeitet. Auch diesmal wird der Kiosk zusammen mit den Jugendlichen besprüht - ein typisches Gemeinschaftswerk also.

Das eigentliche große Graffiti-Wochenende feiert München jedoch vom kommenden Freitag, 15. Mai, an. Da gibt es nämlich gleich zwei Festivals in der Stadt. Unter dem Titel "Deadline" entsteht auf dem Areal des ehemaligen Viehhofs an der Tumblingerstraße "Münchens größtes urbanes Kunstwerk" auf einer Wandfläche von 1200 Quadratmetern. 25 Künstler werden sich daran beteiligen und bis Sonntagnachmittag das riesige Wandgemälde fertigstellen. "Eine Deadline bezeichnet einen festgelegten Termin", erklärt der Veranstalter, das Künstlerkollektiv Graphism, "bis zu dem etwas erledigt werden soll. Für Künstler ist der Faktor Zeit und der damit verbundene Zeitdruck bestimmend für Intensität und Ausdruck ihrer Arbeit." Und deshalb haben sie sich ganz bewusst eine zeitliche Grenze für das gewaltige Wandgemälde gesetzt: Am Sonntag, den 17. Mai, soll es exakt um 17 Uhr 5 Minuten und 15 Sekunden fertiggestellt sein. Das Bild wird nach dem Ende des Festivals bleiben und, so hoffen die Veranstalter, "die Atmosphäre des Geländes enorm aufwerten". Gefördert wird die Aktion vom Kulturreferat und vom Bezirksausschuss, Schirmherr ist Dieter Reiter (SPD).

Und der OB ist nicht nur am Viehhof Schirmherr, sondern auch in der Bayernkaserne. Dort findet am 16. und 17. Mai ebenfalls ein Street-Art-Festival mit dem Titel "Ein Platz für alle" statt. Das Kulturzentrum Mohr-Villa Freimann präsentiert dort Straßenkunst für Flüchtlinge und Münchner, am Samstag von 14 bis 21 Uhr, am Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Die Street-Art-Künstlerin Tanja TOOZ König leitet an beiden Tagen einen Workshop an der Kasernenmauer, wo "Ein Bild als Brücke" entstehen wird. Teilnehmer sind nicht nur Asylbewerber, die in der Bayernkaserne untergebracht sind, sondern auch Interessierte, die sich bei der Mohr-Villa angemeldet haben. Ansonsten gibt es auf dem Platz vor der Erstaufnahmeeinrichtung an der Heidemannstraße 60 ein buntes Straßenfest mit Breakdance, Hip-Hop und Krumping, Guerilla-Stricken, Zirkus, Open Mike, Beat Box und allerlei anderen Straßenkünsten. Der Blogger Sven Biller bietet schließlich eine "Street-Art-Tour durch München" an, vom Viehhof bis zur Bayernkaserne, und zwar am Samstag um 14 und 18 Uhr und noch einmal am Sonntag um 14 Uhr (weitere Informationen und Anmeldung zu den Aktionen beim Kulturzentrum Mohr-Villa unter Telefon 324 32 64).

© SZ vom 09.05.2015 / fjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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