Neun Monate, so lange dauerte es, bis die Polizei einen Raubüberfall auf ein Internetcafé am Harras aufklären konnte. Mitverantwortlich für den Fahndungserfolg war die notorische kriminelle Energie eines der Tatverdächtigen - und sein Geltungsbedürfnis. Auf seinem Handy fanden die Ermittler nämlich das Foto eines Zeitungsartikels über den Raub.
Am 17. Februar soll der 17-Jährige zusammen mit einem gleichaltrigen Kumpan maskiert den Laden in der Albert-Roßhaupter-Straße überfallen haben. Er hatte eine schwarze Pistole dabei. Sein Komplize bedrohte die Kundin sowie den Kassierer mit einer silbernen Pistole. Die Täter nahmen das Geld und mehrere Schachteln Zigaretten und flüchteten. Nur sechs Tage später soll die schwarze Pistole wieder bei einem Überfall verwendet worden sein. Opfer war diesmal ein 21-jähriger Münchner, der in der Gräfelfinger Straße in Kleinhadern Schuhe kaufen wollte, die ein ihm unbekannter Mann auf Ebay angeboten hatte. Der Mann kam, wieder maskiert. Und er hatte statt der Schuhe die Pistole dabei. Mit dem Geldbeutel des 21-Jährigen verschwand er nach dem Überfall in der Dunkelheit. Am 9. November konnte die Polizei dann den 17-Jährigen schnappen. Er war verdächtig, einen Wiesn-Besucher beraubt zu haben. Bei der Vernehmung verriet er den Komplizen. Er wurde festgenommen und war laut Polizei geständig.