Typisierungsaktion:Polizei bittet selbst um Hilfe

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Leukämiekranker Beamter soll Knochenmarkspende bekommen

Von Martin Bernstein

Die Polizei, die in den vergangenen Tagen so viel Lob aus der Stadtgesellschaft bekommen hat, bittet nun ihrerseits die Münchner um Hilfe. Am Donnerstag von 9 bis 16 Uhr wird es im Polizeipräsidium München in der Ettstraße 2 in Kooperation mit der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) eine groß angelegte Typisierungsaktion geben. Diese gemeinsame Aktion und Zusammenarbeit ist durch die Leukämieerkrankung des langjährigen, inzwischen pensionierten Polizeibeamten Norbert Henz entstanden.

Mit viel Glück konnte zwar während der Planung der Veranstaltung in der weltweit vernetzten Stammzellendatenbank bereits ein geeigneter Spender für Henz gefunden werden. Trotzdem hoffen noch viele Leukämiepatienten auf ihren geeigneten Spender. Laut Deutscher Krebsgesellschaft erkranken in der Bundesrepublik Deutschland jährlich rund 11 400 Menschen an dieser Krebsart. Eine "schreckliche Diagnose", wie Michael Laumer vom Landeskriminalamt sagt. Er hat sie vor elf Jahren selbst bekommen. Doch für ihn wurde ein Spender gefunden. Heute hat Laumer die Krankheit überwunden. Denn die Heilungschancen stehen gut - vorausgesetzt, dass es einen passenden Stammzellenspender gibt. "Unter tausend Spendern findet sich ein passender", sagt Manuela Ortmann von der AKB.

Polizeipräsident Hubertus Andrä möchte durch die Typisierungsaktion im Polizeipräsidium München unter dem Motto "Ärmel hoch gegen den Blutkrebs" einen Beitrag dafür leisten, dass Patienten wieder die Hoffnung auf unbeschwerte Tage haben können. Er bittet ebenso wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann alle, die bisher noch nicht typisiert sind, zur Veranstaltung zu kommen. "Der Aufwand ist gering und die Wirkung unter Umständen so groß." Die AKB ist aber nicht nur auf Freiwillige angewiesen, sondern benötigt auch Geldspenden. Jede Typisierung erfordert rund 50 Euro an Laborkosten für die aufwendige Analyse der DNA. Weitere Infos im Internet unter www.polizei.bayern.de/muenchen oder www.akb-germany.de.

© SZ vom 27.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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