Treffen in Aschheim:In aufgemotzten Autos zu schnell

Tuning-Freunde halten sich nicht an geltende Vorschriften

Für viele ist ein Auto nicht bloß ein Fortbewegungsmittel. Sie mögen es so sehr, dass sie es pflegen und hegen und aufhübschen. So innig ist ihre Zuneigung, dass sich bisweilen die Polizei für das Verhältnis zwischen Mensch und Auto interessiert. So geschehen am Sonntag, als sich Tuning-Freunde auf dem Gelände des Autokinos in Aschheim trafen.

Insgesamt 56 der aufgemotzten Fahrzeuge waren im Umfeld des Frühjahrstreffs zu schnell unterwegs, stellte die Polizei fest. Den Spitzenplatz erfuhr sich ein 34-jähriger Mann in seinem Sportwagen, einem Nissan GTR. Mit 159 Stundenkilometern war er auf der östlichen Umgehungsstraße von Aschheim unterwegs, erlaubt sind dort nur 100. Das macht: 480 Euro Bußgeld, einen Monat Führerscheinentzug, zwei Punkte in Flensburg.

Manche Fahrer haben es auch beim Tuning übertrieben: 14 Autos hat die Polizei beanstandet, bei fünf hat sie gravierende technische Mängel und Manipulationen festgestellt. Gutachter werden nun laut Polizei die Wagen auf Verkehrssicherheit überprüfen. Bei einem BMW schliffen die Reifen so sehr am Radkasten, dass dieser blank poliert war. Der Fahrer eines Mitsubishis hatte sein Gefährt erst vor Kurzem aus Amerika importiert. Weil er noch keine deutsche Zulassung besitzt, hat der Fahrer einfach das Kennzeichen von seinem BMW abgeschraubt und an seiner Neuanschaffung angebracht. Das bedeutet: Verstoß gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz und obendrein Urkundenfälschung.

© SZ vom 14.04.2015 / beka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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