Touristisch attraktiv:Ring für die Region

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Jens Besenthal ist seit zehn Jahren Geschäftsführer des Erholungsflächen- Vereins, für ihn "der schönste Job, den es in der Region gibt". (Foto: Claus Schunk)

400 Kilometer Radweg sollen Erholungsgebiete verbinden

Auf der Radwanderkarte des Erholungsflächenvereins ist er als rot gestrichelte Linie gezeichnet, das bedeutet "in Planung". Der "Ring der Region", er soll großzügig die Erholungsgebiete des Vereins verbinden und ein zusätzliches Angebot für Radtouristen sein. Von Sankt Heinrich am Südufer des Starnberger Sees aus soll der Weg weiter nach Weilheim führen, von dort nach Norden zum Ammersee. An dessen Westufer geht es Richtung Inning und von dort nördlich der Amper nach Jesenwang und Mammendorf. Von da führt die Strecke im hohen Bogen nach Nordosten über Petershausen im Landkreis Dachau hinüber zum Kranzberger See bis nach Freising. Dann wendet sich die Strecke nach Süden, über den Flughafen, Erding, Markt Schwaben und Ebersberg hinunter bis nach Grafing. Dort führt der Weg nach Westen über Glonn, Kreuzstraße, Holzkirchen und Wolfratshausen zurück zum Starnberger See.

Gut 400 Kilometer sind das, die aber seien "touristisch sehr interessant", findet der Geschäftsführer des Vereins, Jens Besenthal. Diese Strecke ist an einem Tag nicht zu bewältigen, deshalb biete sich "Bike and Bed" an. Auch "der Radtourismus bringt Geld", darüber gebe es eigene Studien, ist Besenthal von dem Konzept überzeugt. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten gebe es entlang des geplanten Wegs genug. Deshalb will der Verein diesen Ring zügig verwirklichen. "Wir schauen, dass wir vorhandene Strecken nutzen", beschreibt der Geschäftsführer das Planungsziel. Als Zeithorizont benutzt er das Wort "baldmöglichst", was bedeutet, dass wohl schon im nächsten Jahr die ersten Radler auf der Strecke unterwegs sein könnten. Im Ausbau von Radwegen sei man zwar "jetzt nicht mehr so aktiv", doch man verfüge über ausreichend Erfahrung.

Ursprünglich hatte der Erholungsflächenverein die Radwege überhaupt nicht auf der Liste seiner Projekte. Die ersten Wegeverbindungen waren für Wanderer konzipiert, damit diese aus bebauten Bereichen zum nächsten Erholungsgebiet des Vereins kommen konnten, und man wollte damit auch Fußwegverbindungen zwischen den Seen schaffen. Daraus habe sich dann, so berichtet der Geschäftsführer, aber ein Radwegenetz ergeben, das derzeit immerhin mehr als 1000 Kilometer umfasst. Natürlich sei das Radfahren inzwischen ebenso Bestandteil der Naherholung wie Baden oder Wandern.

Das Wegenetz ist laut Besenthal "in die Jahre gekommen", deshalb seien Verbesserungen nötig. So entsprächen die alten gelben Wegweiser längst nicht mehr den Identifikationsfarben, die der Erholungsflächenverein jetzt zur Auszeichnung benutzt. "Eigentlich sollten sie grün-weiß sein", sagt der Geschäftsführer. Dazu kämen die Radverbindungen der Landkreise und der Kommunen und etliche Themenwege. Den Radlern bereite dieses Durcheinander oft Orientierungsprobleme. Man wolle deshalb versuchen, das Wegenetz des Vereins in das Landkreisnetz zu integrieren, "um so Wirrwarr zu vermeiden". Bewährt hat sich die Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), der im gleichen Gebäude an der Kardinal-Döpfner-Straße in München residiert wie die Geschäftsstelle des Erholungsflächenvereins. Für interessierte Radler gibt es zwölf Routenvorschläge auf den Wegen des Vereins, die von der Seen-Rundfahrt im Münchner Süden bis zum Würmtal-Radweg reichen.

© SZ vom 27.08.2015 / kg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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