Tipps von Studenten:Teures Pflaster? Es geht auch billig!

In welcher Bibliothek kann man am besten lernen? Wo kann man ungestört musizieren? Wo ist das Essen gut und billig? "Alte Hasen" geben Tipps für die Neuen in der Stadt.

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Die Top Ten - Kleinigkeiten, die das Leben angenehmer machen: Zehn Studenten verraten ihre ganz persönlichen TippsWer länger hier lebt, behauptet gerne, München sei eine wohlgeordnete und überaus überschaubare Stadt. Doch wer neu zum Studium hierher kommt, mag ein wenig Orientierung brauchen, um sich nicht nur an den vergleichsweise großen Hochschulen zurechtfinden zu können, sondern auch in einer Stadt, die immerhin mehr als eine Million Einwohner hat, von denen wiederum fast jeder zehnte an den Münchner Hochschulen lernt oder arbeitet.Wie lässt sich hier der Alltag als Student organisieren, wo gibt es Hilfen und wo die beste Infrastruktur? Wie findet man sich in den Quartieren der Stadt und ihren Szenen zurecht? Und vor allem: Was hilft einem, auch ohne großen Geldbeutel in der überteuerten Stadt einigermaßen zurechtzukommen?Die Südddeutsche Zeitung fragte zehn mit der Stadt vertraute Studenten nach den Kleinigkeiten, die ihnen das Leben in München angenehmer machen; nach ganz persönlichen Erfahrungen und nützlichen Tipps, wie sie nicht unbedingt in jeder Erstsemester-Broschüren stehen.Zugegeben, herausgekommen ist dabei eine reichlich subjektive Auswahl - aber genau das sollte sie auch sein.Protokolle: Konstantin KaipFoto: Heddergott

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Pizza-PalaverJennifer Bossin, 21, studiert Jura an der LMU: "Früher war die Cafeteria in der juristischen Fakultät der ideale Ort, um Hausarbeiten zu besprechen. Denn essen mochte man da nicht unbedingt. Nach der Renovierung waren wir dann erst mal enttäuscht, weil die typische Cafeten-Atmosphäre weg war.Aber ich kann sie heute jedem empfehlen, auch wenn man sich da fast wie im Restaurant fühlt und eigentlich nicht über Drittschadensliquidation diskutieren will.Seit der ersten frischbelegten Pizza gehört der Jura-Cafeteria mein Herz. Außerdem ist es schön, jetzt noch bei Sonnenschein draußen auf der Terrasse zu sitzen und bei einem Latte Macchiato mit Freunden über die ganzen seltsamen Juristen zu lästern - obwohl man wahrscheinlich selbst schon einer von ihnen ist."Protokolle: Konstantin Kaip Foto: Schellnegger

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Ein paar ProzenteJuliane Meyen, 21, studiert Lehramt Deutsch und Englisch an der LMU: "Von vielen Vergünstigungen haben die meisten Studenten keine Ahnung, gerade am Anfang. Bei uns in der Fakultät 13 für Sprach- und Literaturwissenschaften können wir Studenten zum Beispiel umsonst drucken. Im IT-Zentrum in der Schellingstraße 3.Pro Semester gibt es da 200 Seiten umsonst, dank der Studiengebühren! Komisch nur, dass die Uni dafür kaum Werbung macht.Außerdem gibt es Studentenrabatte oft dort, wo sie niemand erwartet. Etwa im Klamottenladen American Apparel in der Amalienstraße. Man muss einfach seinen Studentenausweis vorzeigen. Das macht natürlich niemand, der es nicht weiß. Im Zweifel ist es also immer besser, nach Ermäßigungen zu fragen."Foto: Schellnegger

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An den Eisbach träumenMartina Preiner studiert Chemie an der LMU München. "Wir Chemiker und Pharmazeuten studieren fernab des Univiertels, am Forschungsinstitut in Großhadern. Hier gibt es nicht so viele Kneipen, dafür geben uns die Doktoranden immer wieder gerne ein Bier aus in unserem Metall-Beton-Glas-Bau. Beim Essen sind sie leider nicht so spendabel.Eine willkommene Alternative zu unserer Cafeteria ist die Kantine des Klinikums, eine U-Bahn-Station entfernt. Da speisen wir öfter mal mit den Ärzten. Bei schönem Wetter kann man sich auf unseren Institutsrasen legen. Wenn man die Augen schließt und glucksende Geräusche macht, ist es quasi wie am Eisbach."Foto: Hess

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Sparen im SportladenArmin Schuster, 28, studiert Sportökonomie an der TU: "Jeder Student sollte sich unbedingt einen Ausweis beim Zentralen Hochschulsport (ZHS) in der Connollystraße 32 holen. Damit kann man an einem umfangreichen Sportprogramm teilnehmen und zahlt fast nichts. Egal, ob man eine Dauerkarte fürs Olympiabad will, einen Segelschein oder einen Karatekurs.Die passende Sportbekleidung findet man auch hier bei uns: im Studentenladen Sportbase auf dem Campus der Sportfakultät. Der Shop ist ein Studentenprojekt von uns. Gerade haben wir komplett umgebaut und unser Sortiment vergrößert.In unserem Angebot ist fast alles, von saisonaler Bekleidung wie Outdoorjacken über Schwimmsachen bis hin zu absoluten Basics wie Turnhosen. Studenten zahlen bei uns natürlich weniger - mindestens 20 Prozent. Bei teuren Artikeln gibt es sogar noch mehr Ermäßigung."Foto: Schellnegger

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Alle StilrichtungenDomenica Kastl, 23, studiert Zahnmedizin an der LMU: "Wenn ich nicht gerade mit Zähnen beschäftigt bin, lebe ich gerne meine künstlerische Seite aus, mache Musik und male. Mein Tipp an alle musizierenden Studenten: Unbedingt offene Jam-Sessions besuchen!Jeden Sonntag ab 21 Uhr gibt es das "Betweenjazz" im Sunny Red, im Feierwerk an der Hansastraße. Da treffen sich Musiker aller Genres und spielen eine Mischung aus Jazz, Funk, Hip-Hop und Reggae.Wer sich traut, es mit richtig guten Jazzern zu versuchen, sollte montags zur Jam-Session in die Jazzbar Vogler, Rumfordstraße 17, gehen. Und für alle Künstler, denen die Bude zum Malen zu eng wird, gibt es das "offene Atelier", immer dienstags von 16 bis 20 Uhr in der Färberei, Claude-Lorrain-Straße 25. In dieser graffiti-intensiven Galerie können Maler und Sprayer jeder Stilrichtung ihrer Kunst freien Lauf lassen."Foto: Schellnegger

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Volle TellerChristian Lien, 30, studiert Architektur an der TU München: "Das mit Abstand größte Schnitzel gibt es im Steinheil, in der Steinheilstraße. Eine Kneipe, die man nicht per Zufall findet, weil sie etwas versteckt liegt.Wir Architekten treffen uns hier regelmäßig abends auf ein paar Bier und ein tellergroßes Schnitzel. Das ist echt ein Klassiker, den jeder Student mal probieren sollte. Aber besser vorher den ganzen Tag nichts essen, damit man es auch wirklich schafft.Ein persönlicher Geheimtipp von mir für abends ist die Taverna Lakis im Elefantengarten in der Augustenstraße. Auch so ein Treffpunkt für Architekten. In diesem griechischen Restaurant haben wir schon einige lustige Abende verbracht, mit gutem Essen und haufenweise Ouzo gratis. Neulich habe ich den Chef kennengelernt. Ein echt amüsanter Typ. Er hat die tiefste Stimme, die ich je in meinem Leben gehört habe."Foto: Schellnegger

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Software organisierenSascha Haupt, 27, studiert System-Engineering an der Hochschule München: "Studenten der technischen Studiengänge brauchen oft spezielle Software. Die gibt es meist über die Uni billiger oder sogar umsonst. Am besten informiert man sich bei der eigenen Fakultät oder beim Leibniz-Rechenzentrum, im Internet erreichbar unter www.lrz.de. Dort gibt es auch günstige Handbücher zu IT-Themen wie Programmiersprachen und Ähnlichem.Zur Zerstreuung und für soziale Kontakte empfehle ich allen Studenten die zahlreichen Uni-Kinos in München. Zum Beispiel das Kino der Hochschule München, immer am Donnerstagabend um 19 Uhr in der Lothstraße 64. Dort lernt man nette Leute kennen und zahlt pro Film nur 1,99 Euro.Im Wintersemester zeigen wir insgesamt 15 Filme, darunter Keinohrhasen oder Sex and the City. Und - wie jedes Jahr - als Weihnachtshighlight die Feuerzangenbowle."Foto: ddp

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Konzentration, bitteNick von Krause, 32, studiert Medizin an der TU: "Mein Geheimtipp ist der Lesesaal im Deutschen Museum. Da kann ich in Ruhe für mein Medizinstudium lernen und finde vor allem immer einen freien Arbeitsplatz. Ganz im Gegensatz zum Lesesaal der Staatsbibliothek, wo es morgens schon so voll ist, dass die Studenten auf den Treppen sitzen.Hier im Deutschen Museum laufen auch nicht so viele hübsche Studentinnen rum wie in der Stabi. Man kann sich also besser aufs Wesentliche konzentrieren. Allerdings gibt es hier keine medizinische Fachliteratur. Ich muss also meine schweren Wälzer jedesmal mitschleppen.Früher habe ich immer zuhause gelernt, aber im Lesesaal ist es wesentlich effektiver. Ich kann jedem Erstsemester nur empfehlen, von Anfang an zum Lernen hierher zu gehen."Foto: Haas

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Billige KlassikerIlona Schwiermann, 22, studiert Politikwissenschaft an der LMU: "Wer noch Lektüre fürs Seminar braucht oder einfach nur nach Lesestoff sucht, dem empfehle ich den Buchladen "texxt" in der Sendlinger Straße. Man findet dort fast alles, Belletristik, Reiseführer, Kinderbücher und Kalender. Und vor allem auch Klassiker.Die Bücher sind Mängel-, Rest- oder Ramschexemplare und deshalb auch schon mal um die Hälfte billiger. Aber Mängel sieht man ihnen meist nicht an. Ich habe das Moderne Antiquariat zu Beginn des Studiums entdeckt, als ich noch viel Zeit zum Lesen hatte. Die sollte man auch mitbringen, denn ein wenig stöbern muss man schon."Foto: Rumpf

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Üben, ohne zu störenIsabella Schwiermann, 22, studiert Amerikanistik an der LMU: "Viele Studenten haben ein Instrument gelernt, aber sobald sie dann in eine Stadtwohnung umziehen, ist es oft aus mit dem Musizieren. Zum Glück gibt es in München einen Ort, wo sie ungestört üben können: den Musikraum im Keller der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG), Leopoldstraße 11.Man muss nicht katholisch sein, um den Raum benutzen zu können. Ein Studentenausweis reicht. Dann kann man dort täglich zwischen 10 und 13 Uhr und zwischen 14 und 17 Uhr üben, ohne jemanden zu stören - wenn nicht gerade eine Band probt.Die besten Chancen, dass der Raum frei ist, hat man vormittags. Ich selbst übe hier regelmäßig Querflöte. Die KHG bietet übrigens viele musikalische Aktivitäten an."Foto: Schellnegger

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