Tipps:Taktisches für Fernsehsportler

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Wer den Super Bowl öffentlich mitverfolgen will, muss nicht nur wissen wo, sondern auch Regeln und Feinheiten dieses Sports kennen

Was sind die Regeln? Grundregeln: Das Spielfeld ist 120 Yards (109,73 Meter) lang inklusive zwei zehn Yards breiten Endzonen. Die Partie ist in Viertel unterteilt und dauert 60 Minuten. Bei Fehlwürfen, Läufen ins Seitenaus und Wechsel des Ballbesitzes wird die Uhr gestoppt. Es gibt eine Zeitbegrenzung zur Besprechung eines Spielzuges.

Offensive: Die Offensive muss innerhalb von vier Versuchen einen Raumgewinn von zehn Yards erzielen. Gelingt ihr das, bekommt sie neue Versuche und darf sich so zur gegnerischen Endzone vorarbeiten.

Defensive: Die Verteidiger müssen versuchen, den gegnerischen Spielmacher am Wurf zu hindern oder einen Ballträger zu stoppen. Das sieht oft brachial aus, dennoch gibt es strikte Regeln: Es ist nicht erlaubt, in die Gesichtsmaske des Gegners zu greifen, es sind auch keine übertrieben harten Kollisionen gestattet. Die Verteidiger können einen Ball auch direkt abfangen (Interception). Punkte: Es gibt drei Möglichkeiten, Punkte zu erzielen: Wird der Ball von einem Spieler in die gegnerische Endzone getragen oder dort gefangen, gibt das sechs Punkte. Über den nach dem Touchdown durch die Stangen getreten Ball kann ein Extrapunkt erzielt werden - oder zwei Punkte, falls sich die Offensive zum Versuch entschließt, den Ball gleich noch einmal in die Endzone zu tragen. Hat die Offensive nach drei Versuchen die nötigen zehn Yards Raumgewinn nicht geschafft, kann sie den Ball für ein Field Goal durch die Stangen treten - das gibt drei Punkte. Und sollte die Defensive einen gegnerischen Ballträger in dessen eigener Endzone zu Fall bringen, dann ist das zwei Punkte wert (Safety). Videobeweis: Jeder Spielzug, bei dem gepunktet wurde, wird von den Schiedsrichtern automatisch überprüft. Dazu kann der Verantwortliche für den Videobeweis jederzeit ein Instant Replay anfordern. Die Cheftrainer können das ebenfalls - liegen sie allerdings falsch, wird ihnen eine Auszeit dafür berechnet.

Wo kann man schauen? In der Tonhalle der Eventfabrik, Grafinger Straße 6, ist die größte Super-Bowl-Party Deutschlands angekündigt. In der TU-Mensa an der Arcisstraße gilt das Biergartenprinzip: Das Essen wird selbst mitgebracht. Wenn es in der Champions Sportsbar im Münchner Marriott Hotel, Berliner Str. 93, eng wird, kann man auch in der Lobby und im Ballsaal schauen. Im Stadion an der Schleissheimerstraße, Schleißheimerstraße 82, verdrängt der US-Sport den sonst angesagten Fußball. Im Padres, Blumenstraße 43, wird im Originalton übertragen. Es gibt nur noch Stehplätze. Im Irish Pub Kennedy's , Sendlinger-Tor-Platz 11, wo sich auch sonst jeden Sonntag Footballfans, treffen, wird zum großen Finale die Nacht zum Tag gemacht. Auch das Substanz, Ruppertstraße 28, zeigt das Highlight für Footballfans. Der Eintritt ist frei. Erst selbst noch bowlen, und dann Super Bowl schauen kann man im Munich Bowling in Brunnthal, Zusestraße 5. Das Breitwand Kino in Starnberg , Wittelsbacher Straße 10, haben die Starnberg Argonauts gemietet, um dort gemeinsam mit den Fans Super Bowl zu schauen.

Wie kann man mitreden? Um beim Public Viewing nicht als blutiger Football-Anfänger aufzufallen, sollte man sich folgende Sätze merken: "Wer behauptet, dass Peyton Manning mit seinen 39 Jahren zu langsam ist? Beim Halbfinale schaffte er einen Spitzengeschwindigkeit von 24,75 Stundenkilometern." "Das ist ja schließlich das erste Mal in der NFL-Geschichte, dass sich zwei Quarterbacks gegenüberstehen, die jeweils als erste Spieler ihres Jahrgangs von einem Profiverein ausgewählt wurden: Peyton Manning im Jahr 1998 von den Indianapolis Colts, Cam Newton im Jahr 2011 von den Carolina Panthers. Bei der Gelegenheit: Die Broncos waren siebenmal im Endspiel mit Quarterbacks, die eigentlich die Colts gedraftet haben. Die Colts nur zweimal." "Der erste Super Bowl im Jahr 1967 hieß gar nicht Super Bowl, sondern AFL-NFL Championship Game. Der Name wurde erst vor dem dritten Finale eingeführt. Damals ging es übrigens auch noch nicht um so viel Geld. Die Sieger beim ersten Super Bowl, die Green Bay Packers, bekamen damals 15 000 Dollar pro Spieler." "Ron Rivera ist erst der dritte Trainer in der Football-Geschichte, der sowohl als Spieler, als Assistenztrainer und als Chefcoach das Endspiel erreicht hat. Die anderen beiden: Mike Ditka und Tom Flores. Das Duell zwischen Rivera und Gary Kubiak ist das erste seit 30 Jahren, bei dem die beiden Trainer ehemalige Spieler sind." "Fourth Down für die Panthers? Keine Panik, die müssen nun nicht unbedingt punkten! Cam Newton und seine Kollegen haben in diesem Jahr in 60 Prozent der Versuche noch ein First Down geschafft."

© SZ vom 05.02.2016 / Jüsc, KG - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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